Emotionales Beziehungsdrama

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wortflimmern Avatar

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Ein emotionales Beziehungsdrama aus der Sicht des Täters und des Opfers.

Die Handlung
Philipp wünscht sich nichts sehnlicher als einen Freund. Als Faina in seine Klasse kommt, wird ihm schnell klar: Faina soll diese Freundin werden. Philipp bringt ihr Deutsch bei und macht sie zu „seiner Faina“. Jahre später ist die Freundschaft nach einem Streit auseinandergebrochen. Bis Philipp, nun ein wohlhabender Mann mit Eigentumswohnung und in einer Beziehung, plötzlich der verlassenen und schwangeren Faina gegenübersteht.

Meine Meinung
Die beiden Protagonisten Philipp und Faina sind ganz unterschiedliche und spannende Figuren. Die Geschichte wird aus beiden Perspektiven erzählt, was der Handlung sehr gutgetan hat. Dadurch bekommt der Roman eine interessante Dynamik und ermöglicht es, die Charaktere in all ihren Facetten zu verstehen. Durch den Klappentext lässt sich schon erahnen, zu welchem Ereignis diese Freundschaft/Beziehung führen wird. Dies hat der Spannung jedoch keinen Abbruch getan, im Gegenteil. Da sich die Figuren nicht deutlich in „gut“ und „böse“ unterteilen lassen, gibt es auch keine stereotypische „Täter-“ bzw. „Opferrolle“. Lux zeichnet beide Charaktere vielschichtig und es ist teilweise wirklich verstörend in deren Gedankenwelten einzutauchen.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch. Philipp wird stellenweise sehr überspitzt dargestellt und im Laufe der Geschichte ist seine Figur mit sehr vielen Klischees überladen. Dies wäre meiner Meinung nach nicht nötig gewesen.
Die Atmosphäre im Buch ist dennoch durchweg angespannt und geladen. Auch nach dem Lesen hatte ich einen richtigen Kloß im Hals. Diese Geschichte wird noch lange Zeit nachhallen.