Erschreckend

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annibunny Avatar

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Wenn man bis zu den Bewertungen kommt, ist es meist schon zu spät und der Klappentext wurde schon gelesen. Ich kannte bis auf Titel und Cover nichts und habe den Schutzumschlag vor dem Lesen zur Seite gelegt, was ich im Nachhinein als großen Vorteil empfinde. Der Titel passt meiner Meinung nach hervorragend und auch die Pflanzen haben ihren wichtigen Anteil an den "geordneten Verhältnissen".

Die Geschichte dreht sich um Phillipp, Sohn einer alkoholkranken Alleinerziehenden und Faina, einzige Tochter ukrainischer Juden, die sich in der Grundschule anfreunden. Wir erleben beim Lesen in mehr oder weniger großen Zeitabständen, wie sich die Beziehung der beiden entwickelt, während sie jeweils aus ihrer eigenen Perspektive berichten.

Beide erschienen mir gleichermaßen gezeichnet von ihren Elternhäusern, wobei Philipp im Gegensatz zu Faina auch körperlich sehr mitgenommen ist. In ihrem Verhalten waren sie mir (zumindest am Anfang) gleichermaßen unsympathisch, was sich zum Ende hin natürlich nicht gehalten hat.

Das Buch war für mich ein wahrer Pageturner. Es wird auf jeden Fall dazu führen, dass ich bei den täglichen Schlagzeilen eher mal innehalten und mir bewusst machen werde, was für komplexe Lebensgeschichten hinter wenigen Worten versteckt sein können.