Worte wie Blitzschläge

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fraedherike Avatar

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Philipp hatte es in seiner Kindheit nicht einfach: feuerrotes Haar, eine alkoholkranke Mutter - er war ein Außenseiter. Sein einziger Wunsch war es, einen besten Freund zu finden, nicht mehr alleine sein zu müssen. Eines Tages betritt Faina das Klassenzimmer. Sie anderen beäugen sie argwöhnisch, ihre Haare, ihren scheuen Blick; sie kommt aus der Ukraine, traut sich nicht, den Lehrer zu verbessern, weil sie die Sprache nicht gut spricht und nimmt stumm seinen Irrtum hin. Kurze Zeit später werden sie Freunde.

Einige Jahre später ist alles anders. Gemeinsam hatten sie die Schule abgeschlossen, studiert, wohnten in einer WG zusammen. Sie liebten sich, wie Freunde einander lieben können, erhaben jeder partnerschaftlichen Beziehung, doch an einem Punkt überschreitet Philipp eine Grenze und Faina zieht plötzlich aus. Ihre Wege trennen sich, verlaufen im Sand, die Rollen tauschen sich. Plötzlich ist Philipp der reiche Typ mit Eigentumswohnung und fester Freundin, während Faina von ihrem Freund sitzen gelassen wurde. Schwanger. Kurzzeitig findet sie Zuflucht bei ihren Eltern, doch ihr Verhältnis zu ihnen ist schon seit Jahren angespannt. Und noch ahnen sie nicht, dass zwei Herzen in ihr schlagen. Sie entschließt sich, Philipp um Hilfe zu bitten. Er lässt sie wieder in sein Leben, es gibt kein Zurück.

Lana Lux schafft es immer wieder, Worte wie Zuckerstreusel in die Luft zu werfen, die sich im Fall in Dornen verwandeln, mit jedem Satz, jedem Atemzug entlang meiner Arme kratzen. Unheimlich intensiv beschreibt sie das toxische Verhältnis, das sich zwischen den ehemals besten Freundin entspannt, ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis, das bald in Sucht, blinden Hass und dunkle Wut umschlägt, in Kontrollsucht. Bis zum Äußersten. Niemals hätte ich diesen Verlauf vorhergesehen, kam das Ende dann doch auch sehr plötzlich über mich hereingebrochen. Damn, Lana. What a tough gem.