Die Leseprobe von „Gerächt sein sollst du“ wirft uns unmittelbar in die kühle, unheimliche Atmosphäre des finnischen Küstenstädtchens Kristinestad. Der Fund der Leiche des 17‑jährigen Jonas wirkt brutal und unerwartet – und doch in dieser Idylle erschreckend plausibel. Besonders spannend: die Begegnung von Journalistin Eevi und ihrem Jugendfreund, dem Kriminalkommissar, deren wiederentfachte Beziehung eine investigative Doppelstruktur erzeugt. Die knappen, atmosphärischen Szenen lassen die düstere Stimmung auf der Schärenküste eindrucksvoll spürbar werden und wecken Lust auf das Zusammenspiel aus persönlicher Geschichte, kriminalistischem Spürsinn und bedrohlicher Enge einer kleinen Gemeinde. Spannung gepaart mit psychologischer Tiefe – genau das macht diesen Auftakt fesselnd.