Die Gewalt hält Einzug im finnischen Kristinestad ...

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buecher.und.baklava Avatar

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Im beschaulichen Kristinestad an der finnischen Schärenküste geschieht ein brutales Verbrechen: Der 17-jährige Jonas wird mit massiven Verletzungen tot im Meer aufgefunden – und schnell zeigt sich, dass er nicht nur Opfer ist, sondern auch Täter war. Doch wie kann das sein, wenn die nachweislich von ihm begangene Tat so gar nicht zu seinem sonstigen Verhalten passt? Journalistin Eevie und Ermittler Mats begeben sich auf der Suche nach den wahren Hintergründen tief in ein Dickicht von Schuld und Schweigen und kommen sich dabei immer näher.

Der Titel, das düstere Cover mit dem tollen Farbschnitt und das gesamte Setting haben mich schon einmal sehr angesprochen und ich habe das Buch auch innerhalb von 24 Stunden beendet, so dass ich konstatieren kann, dass es sich sehr gut liest, spannend geschrieben ist und ich durchgängig neugierig darauf war, wie die Ereignisse letztlich zusammenhängen. Damit handelt es sich um einen aus meiner Sicht soliden Krimi mit einer ausgewogenen Mischung aus einigen psychologischen Aspekten, etwas Brutalität und sehr viel Persönlichem. Letzteres stört mich grundsätzlich gar nicht, aber in diesem Fall war ich leider nicht so angetan, denn gerade Eevie befasst sich ununterbrochen mit ihrem unerfüllten Kinderwunsch, der für die Handlung völlig irrelevant ist. Das hat mich nach einer Weile regelrecht genervt, zumal sie ihr eigenes Verhalten ständig mit ihren Hormonschwankungen begründet und auch Mats sich oft nicht sonderlich raffiniert verhält; eine Schlüsselszene hat mich in Bezug auf sein Verhalten auch sehr irritiert. Er wirkt oft völlig emotionslos und desinteressiert, während seine Kollegen sich mitunter ziemlich unprofessionell verhalten.

Jede Menge Rechtschreibfehler – so viele falsch gesetzte Kommas und das-/dass-Fehler sind mir selten begegnet! – trugen ebenfalls dazu bei, dass ich nicht vollends überzeugt von „Gerächt sein sollst du“ bin. Die Geschichte hätte definitiv mehr Potenzial gehabt, es geht auch viel um sehr wichtige und aktuelle Themen, so dass ich zusammenfassend 7/10 Punkten vergebe. Offen bleibt für mich aber noch die Frage: Was hat es mit den ständig erwähnten Katzen auf sich?