Erschütternder Fall mit zwei sympathischen Ermittlern

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Inhalt
Im friedlichen finnischen Küstenort Kristinestad wird in der Nähe des Ufers die Wasserleiche des siebzehnjährigen Jonas gefunden. Der junge Mann ist ertrunken, allerdings weist der Körper auch Spuren heftiger körperlicher Misshandlungen auf, sodass die Ermittler um Kommissar Mats Bergholm von einem Mordfall ausgehen. Auch die Journalistin Eevi Manner, die mit Mats schon seit der gemeinsamen Schulzeit gut bekannt ist, interessiert sich für den Fall, sie soll für ihre Zeitung darüber berichten.
Nicht nur Mats und seine Kollegin sprechen mit den Verwandten und Mitschülern von Jonas, sondern unabhängig davon auch Eevi, die eine besondere Feinfühligkeit an den Tag legt. Dabei ergeben sich Hinweise darauf, dass Jonas sich auch selbst das Leben genommen haben könnte.
Schließlich stoßen Mats und Eevi auf ein verstörendes Verbrechen, in das Jonas möglicherweise verwickelt war. Es gilt herauszufinden, ob er Täter oder Opfer war…

Beurteilung
Mit Mats Bergholm und Eevi Manner führt die Autorin zwei sympathische Protagonisten ein, die in ihrer Schulzeit vor fast zwanzig Jahren ein Paar waren, sich aber schon viele Jahre nicht mehr gesehen haben, da Mats nicht mehr in Kristinestad lebt und nur zur Aushilfe vor Ort ist. Er ist (nicht gerade glücklich) verheiratet und hat einen jugendlichen Sohn. Eevi und ihr Lebensgefährte, ein Künstler, haben einen unerfüllten Kinderwusch, der Eevi sehr belastet.
Eevi ist eine sehr emotionale Person und kann ihre Gefühle nicht immer unter Kontrolle halten, was manchmal etwas „anstrengend“ ist - das macht sie andererseits aber auch sehr einfühlsam und sie kann gut mit den jungen Leuten aus dem Bekanntenkreis des verstorbenen Jonas umgehen. Auch dessen verzweifelter Mutter bringt sie viel Mitgefühl entgegen und vertieft sich deshalb verbissener in den Fall, als sie es von berufs wegen müsste.
Mats ist ebenso hartnäckig, der Fall geht ihm persönlich nahe, weil sein Sohn Joakim im selben Alter ist wie Jonas.
Die Ermittlungen werden logisch aufgebaut und nachvollziehbar geschildert, dabei kommen schockierende Dinge zutage, die heutzutage – im Zeitalter sozialer Medien – leider allgegenwärtig sind.
Der Erzählstil ist anschaulich und sehr berührend, allerdings bleibt die Spannungskurve eher flach.
Zwischen einigen Kapiteln finden sich kursiv gedruckte Ausschnitte aus einem Tagebuch. Dessen Verfasser ist zunächst unbekannt; die Einschübe geben dem Leser Rätsel auf, weil sie zu keiner Romanfigur zu passen scheinen. Erst zum Schluss wird die Identität des Tagebuchschreibers gelüftet und wirft ein erhellendes Licht auf die im Roman geschilderten Ereignisse.

Fazit
Ein vielversprechender Einstieg in eine Krimireihe, der mit zwei sympathischen Ermittlern und einem erschütternden Fall gut unterhält!