Rache macht blind

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Åke und Ylva segeln gemütlich vor Kristinestad und genießen die ersten frühlingshaften Temperaturen bis sie die Kanuunakallio-Klippen erreichen. Dort scheuchen sie mehrere Seemöwen auf. Beim Näherkommen müssen Åke und Ylva mit Entsetzen feststellen das eine Leiche im Wasser treibt. Kurze Zeit später treffen sowohl der Polizist Mats Bergholm mit seinem neuen Team und auch die Journalistin Eevi am Strand ein. Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass die Leiche sehr jung gewesen ist und dass sie vor dem Tod in eine Schlägerei verwickelt war. Könnte es also doch kein Selbstmord gewesen sein?

Kaisu Tuokkos Auftakt reiht sich ein in die erfolgreichen Skandinavien-Krimis, die sich in der Regel zwar durch unsagbare Verbrechen jedoch auch umso sympathischeren Ermittler auszeichnen.
Gerächt sein sollst du, thematisiert Mobbing und jugendliche sexualisierte Gewalt, die nicht nur physisch, sondern auch in den sozialen Medien ausgetragen wird. Ein abscheuliches Verbrechen das auch vor so einer kleinen Stadt, in der Jeder Jeden kennt, noch einmal ganz andere Dimensionen annimmt. Hier arbeitet die Autorin das sehr detailliert aus, es ist nichts für schwache Nerven. Durch die gut gesetzten Wendungen im Falle der Tätersuche bleibt dieser Krimi auch auf einem hohen Spannungslevel. Die beiden Protagonisten agieren dabei sympathisch als auch empathisch, eigentlich auch mal eine schöne Abwechslung. Vieles aus ihrer gemeinsamen Zeit bleibt jedoch ungesagt, das hat mich etwas gestört.