Verwinkelt, verwirrend, tragisch
Sehr verstörend, diese Geschichte um einen toten 17-Jährigen. War es Selbstmord? Hat da jemand „Hand angelegt“? Der Junge gilt als eigenwillig und sehr zurückgezogen. Das Thema „Mobbing“ wird früh thematisiert. Bis dann Videos im Netz auftauchten, die den Jungen in einem extrem anderen Licht erscheinen lassen. Und so geht es weiter. Die Geschichte dreht und dreht sich, lässt immer neue Aspekte auftauchen mit neuen Blickwinkeln auf den Toten, die Lebensumstände und die Opfer in seinem Umfeld. Verwinkelt, verwirrend, tragisch. Sympathische Ermittler und eine offenbar selbst sehr gestörte Journalistin, die ein „Krösken“ mit dem Ermittlungsleiter in ihrer Jugend hatte und schwer an ihrer Kinderlosigkeit zu knabbern hat. Dicht am Wasser gebaut, dünnhäutig und manchmal schwer erträglich. Insgesamt eine spannende, mitnehmende, fast getriebene Lektüre.