Das Glück trifft sonst immer die anderen

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frodo1991 Avatar

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Buchbeschreibung:
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Gerold Plassek ist Journalist bei einer Gratiszeitung. Bei ihm im Büro sitzt der 14-jährige Manuel, dessen Mutter im Ausland arbeitet. Er beobachtet Gerold beim Nichtstun und ahnt nicht, dass dieser Versager sein Vater ist. Gerold fehlt jeder Antrieb, die Stammkneipe ist sein Wohnzimmer und der Alkohol sein verlässlichster Freund.
Plötzlich kommt Bewegung in sein Leben: Nach dem Erscheinen seines Artikels über eine überfüllte Obdachlosenschlafstätte trifft dort eine anonyme Geldspende ein. Das ist der Beginn einer Serie von Wohltaten, durch die Gerold immer mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt. Und langsam beginnt auch Manuel, ihn zu mögen … – Ein so spannender wie anrührender Roman, der auf einer wahren Begebenheit beruht.


Meine Leseeindrücke:
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In diesem Roman lernen wir Gerold kennen, der Journalist der Zeitung "Tag für Tag" ist. Ebenso Tag für Tag fristet er seinen wenig abwechslungsreichen Büroalltag. Als Journalist dieser Zeitung lebt er in den Tag hinein, an seinem Schreibtisch arbeitend. Den Job hat ihm seine Ex- Frau besorgt, mit der er eine gemeinsamer Tochter hat, der er wahrlich kein Vorbild ist. Eines Tages steht seine Ex-Affäre vor ihm und stellt ihm den gemeinsamen unehelichen Sohn Manuel vor mit dem Anliegen, dass sie beruflich ins Ausland reisen muss und er sich um ihn kümmern möge. Manuel, der nicht ahnt, dass es sich bei Gerold um seinen Vater handelt, kommt nacht er Schule zu ihm ins Büro, beobachtet ihn und bummelt ebenso die Zeit ab. Irgendwann verfasst derJournalist Gerold einen Zeitungsartikel über den Notstand der überfüllten Obdachlosenschlafstätte, als alsbald eine anonyme Geldspende über 10.000 Euro eingeht. Kurz darauf folgt eine weitere Spende….

Dieses Roman handelt gleich zwei Handlungsstränge ab: Die Familiengeschichte des Gerold Plassek und aber auch die anonyme Spenden-Serie, die sich - wie der Leser im Buchvortext erfährt, an wahre Begebenheiten anlehnt. Als "Wunder von Braunschweig" wurde eine Serie zahlreicher anonymer Geldspenden an soziale und karitative Einrichtungen, sowie ungewollt in Not geratene Einzelpersonen bezeichnet.

Sehr angenehm auch zu lesen, dass der Autor in der Ich-Perspektive schreibt. So kann man sich in Gerold bestens hineinversetzen und an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben. Insgesamt hat mich dieser Roman wunderbar unterhalten und mir die Zeit angenehm vertrieben.

Das Cover macht einen haptischen Eindruck: Die Zeitungspapierflieger, deren Kreise, die sie ziehen erhaben aus dem Cover hervorstehen, so dass man sie unbedingt berühren muss. Für diesen sehr angenehm verfassten Roman vergebe ich sehr gerne volle 5 Sternenzahl!

© Frodo1991