Das Wunder von Wien

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lesemaus Avatar

Von

Gerold Plassek ist ein alternder Journalist, der nach verschiedenen beruflichen Stationen jetzt bei der Gratiszeitung Tag für Tag gelandet ist. Bisher verlief sein Leben antriebslos, doch sein Leben beginnt sich, seit er erfahren hat, dass er einen 14 jährigen Sohn namens Manuel hat, und er diesen für die Dauer der Abwesenheit seiner Mutter im Ausland für 6 Monate nachmittags betreuen soll zu verändern. Zumal Manuel nicht weiß, dass Gerold sein Vater ist.
Bei der Zeitung betreut Gerold u.a den Ressource „Soziales“ Kleine Dreizeiler, die eigentlich zwischen den Tagesmeldungen versteckt werden. Nun ist es aber genau eine dieser Meldungen aus Gerold Plassek´s Ressource über ein Obdachlosenheim die ein anonymer Geldgeber dazu veranlasst 10.000 Euro zu spenden, und das ist erst der Anfang einer Spendenserie, die Gerolds Leben grundlegend verändern soll.

Daniel Glattauer legt die realen Geschichte über das Wunder von Braunschweig für seiner Vater und Sohn Geschichte zu Grunde und strickt daraus im flüssigem Erzählstil und mit frischem und lockerem Blick auf seine Figuren einen wunderbaren anrührenden und scharfsinnigen und durch die Selbstironie und Zynismus der Protagonisten stimmiges und höchst amüsanten Roman den ich in wenigen Tagen gelesen habe.
Dem Autor ist damit wieder ein großer Wurf gelungen, den das jonglieren mit Sätzen und Wörtern beherrscht Daniel Glattauer wie kein Anderer. Leo Leike lässt grüßen.