Ein Cocktail aus Rhetorik, Sarkasmus & Humor

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sidot Avatar

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Wie ich "Geschenkt" von Daniel Glattauer gefunden habe? Ganz einfach in meinem Postkasten!
Wer für diese Art von Humor, Wortwitz (oder wie immer man es nennen mag) nichts übrig hat, der wird mit "Geschenkt" vermutlich noch weniger anfangen können als mit den bisherigen Büchern von Daniel Glattauer.
"Geschenkt" ist das perfekte Buch für einen verregneten Sonntag Nachmittag. Leicht zu lesen, humorvoll aber nicht seicht. Glattauer verpackt Sozialkritik wie Alkoholismus, Ausländerfeindlichkeit und Leistungsdruck in eine Geschichte, die man auch als Familiengeschichte und Generationenkonflikt mit einer Brise Lovestory titulieren kann. Es bleibt mir als Leserin vorbehalten, mir eine oder mehrere Sichtweisen und damit auch den Zugang zur Story auszusuchen. Es gibt keinen erhobenen Zeigefinger, ein paar Klischees müssen aber dann doch sein.
Mache Formulierungen laden dazu ein, sie nochmals zu lesen. Nicht weil sie unverständlich sind, sondern weil sie wirklich mit "feiner Klinge" geschrieben wurden und durchaus mehr Aufmerksamkeit verdienen (und sie sind nicht so platt wie meine Einleitung, keine Sorge). Bei manchen habe ich laut gelacht, vor allem dann, wenn Sätze dazu anregen, sich die Protagonisten und Situationen vorzustellen.
Wer das Spiel mit der deutschen Sprache, Sarkasmus und Zynismus mag, wird Freude daran haben, dieses Buch zu lesen und Gerold Plassek und seine Welt kennen zu lernen.