Eine schöne Geschichte zum Nachdenken und Genießen

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Inhalt

Der Journalist Gerold Plassek ist 43 und arbeitet bei einer Gratiszeitung. Es mangelt ihm an jeglichem beruflichen Ehrgeiz und auch Privat scheint er auf einem Abstellgleis angekommen zu sein. Er ist geschieden und hat eine Tochter, die bei ihrer Mutter und ihrem wohlhabenden Stiefvater lebt.
Als seine längst verflossene Freundin Alice bei ihm auftaucht, wird er mit der Neuigkeit konfrontiert, dass er einen 14 jährigen Sohn hat, der aber nichts von ihm weiß. Da Alice für einige Monate an einem Entwicklungshilfeprojekt in Afrika mitarbeitet, hat sie Manuel bei ihrer Schwester untergebracht. Da diese aber an den Nachmittagen arbeitet, soll Manuel nach der Schule zu Gerold ins Büro gehen, um seine Hausaufgaben zu erledigen.

Gleichzeitig treffen aufgrund von kleineren Artikeln, die Gerold über soziale Projekte schreibt, anonyme Spenden von jeweils 10000€ bei den betreffenden sozialen Institutionen ein. Gerolds Leben ist somit beruflich wie privat an einem Wendepunkt. Es wird immer mehr klar, dass die Spenden mit seiner Person im Zusammenhang stehen. Es gelingt ihm Zugang zu seinem Sohn zu finden und journalistisch die Spendenserie zu begleiten. Die große Frage lautet: Wer ist der anonyme Geldgeber?



Meine Meinung

Mit diesem leicht zu lesenden Roman ist Daniel Glattauer ein sehr schönes Buch gelungen. Der Titel „Geschenkt“ ist ausgesprochen klug gewählt, das Buch wird bestimmt unter zahlreichen Weihnachtsbäumen liegen. Die Spendenserie, um die herum der Roman aufgebaut ist, beruht auf einer wahren Geschichte. Geschickt damit verwoben ist die Vater – Sohn Annäherung, die mich sehr berührt hat, ohne dass Glattauer auf gefühlsduselig macht. Manuel ist ein besonderer Teenager, so dass die Handlung nicht auf die übliche pupsitäre Monsterschau hinausläuft, sondern sehr gefühlvoll rüberkommt.

Der Sprachstil sowie die Gestaltung des Buches haben mir sehr gut gefallen. Die Kapitellänge ist jeweils genau richtig, so dass man gerne weiter liest, das Buch aber auch mal zur Seite legen kann, um den Inhalt auf sich wirken zulassen.

Ich habe sehr viele schöne Sätze gefunden, die mich zum Nachdenken angeregt haben.

Von mir erhält dieser Roman 5 Sterne.