einfühlsam und witzig

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scheppi Avatar

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Ich habe bisher alle Bücher von Daniel Glattauer gelesen, somit war es klar, dass ich auch dieses unbedingt lesen wollte und war froh, dass ich es hier vorablesen konnte.
Zum Inhalt:
Gerold Plassek ist ein bis dato recht erfolgloser Journalist bei einer Gratiszeitung, geschieden eine Tochter, den man auch gut und gerne schon als Alkoholiker bezeichnen könnte. In der heutigen Gesellschaft würde man ihn wohl umgangssprachlich als einen „Looser“ bezeichnen.
Eines Tages meldet sich eine vor langer Zeit geschehene Affaire und präsentiert Gerold seinen 14jährigen Sohn, bzw. erzählt ihm davon, denn der Sohn soll nichts davon wissen.
Gerold soll nachmittags auf Manuel, den Sohn aufpassen, während die Mutter als Ärztin für ein halbes Jahr in Afrika tätig ist. Gerold nimmt die Herausforderung an.
Eine Annäherung der beiden scheint in den ersten Wochen fast unmöglich, Gerolds Leben plätschert weiterhin so vor sich hin, geprägt von Alkohol, Unzufriedenheit mit dem leben, aber ohne Energie, etwas zu ändern.
Plötzlich wird es turbulent, als eine anonyme hohe Geldspende in einem Obdachlosenheim eintrifft und sich in dem Umschlag zusammen mit dem Geld auch der von Gerold geschriebene Artikel über das Heim befindet. Aber selbst da hat Gerold nicht die Energie, sich durchzusetzen, denn er wird zwar im Verlag kurz gewürdigt, aber folgende Artikel über soziale Themen und Schicksale darf nicht er, sondern seine Kollegin schreiben…Gerold schreibt weiterhin seine Kurzmeldungen und das Spannende ist, es laufen weitere Spenden ein, aber nicht zu den Leuten/Einrichtungen, oder die die Kollegin schreibt, sondern ausschliesslich die, über die Gerold in Kurzform berichtet….
So, den Rest des Inhalts soll sich der Leser selbst erlesen…nur so viel sei gesagt, Gerolds Leben wird ganz schön turbulent
Dabiel Glattauer versteht es auch in diesem Buch wieder, durch sein Sprachtalent den/die Leser/in zu fesseln, so daß er/sie das Buch nicht aus der Hand legen kann.
Sehr schön geschrieben ist auch diese ganz langsame, aber stetige Annäherung zwischen Sohn und Vater und auch zwischen Vater und der anderen Tochter, zu der das Verhältnis bisher auch nicht das Beste war. Sensibel und trotzdem mit jeder Menge Witz.
Abschliessend ist zu sagen, dass das Buch ebenso wie seine Vorgänger nicht an „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen heran kommt“, aber durchaus Lesefreude bereitet.