Geschenkt

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Schon das schöne, dezente Cover fand ich bei diesem Buch sehr vielversprechend. Ich habe von Daniel Glattauer noch nichts gelesen, aber "Geschenkt" war bestimmt nicht das letzte Buch. Eigentlich eine eher belanglose Geschichte, die einen aber von Anfang bis Ende fesselt.
Gerald, ein Mann in den mittleren Jahren, alleinstehend nach einer gescheiterten Beziehung, im Beruf wenig erfolgreich und umgeben von Gleichgesinnten, erfährt eines Tages, daß er einen vierzehnjährigen Sohn hat, auf den er auch noch in den nächsten Monaten nachmittags aufpassen soll. Die ersten Begegnungen mit dem pubertierenden Manuel sind für beide eine Zumutung, sie finden keinen Draht zueinander. Erst als die Geschichte mit den Spenden beginnt, finden die zwei, durch die gemeinsame Arbeit an den Artikeln, auch auf menschlicher Ebene zueinander.. Diese Beziehung ist mit sehr viel Gefühl beschrieben und man hat den Eindruck, es schreibt jemand, der weiß wovon er redet. Auch die Kneipenfreunde von Gerald sind mit sehr viel Wärme beschrieben. Obwohl sie alle dem Alkohol mehr zugewandt sind als gut für sie ist, haben sie doch alle das Herz am rechten Fleck, nicht zuletzt Zoltan. Besonders gut hat mir gefallen, daß das Buch ohne Happy End auskommt, daß es keine Heile-Welt-Geschichte ist, sondern daß alles offen bleibt und der Leser sich das Ende selber ausmalen kann-oder eben nicht.