Geschenkt

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Von Daniel Glattauer habe ich bislang nur die bekannteren Bücher „Gut gegen Nordwind“ und dessen Fortsetzung „Alle sieben Wellen“ gelesen, die mir beide sehr gut gefallen haben. So war ich nun sehr gespannt auf das neueste Werk und ich wurde nicht enttäuscht. Es geht in eine ganz andere Richtung, die aber noch eher etwas für mich ist. Es geht um Gerold Plassek, der bei einer Zeitung arbeitet, aber eigentlich gar nicht wirklich motiviert ist, eine gute Arbeit abzuliefern. Das ändert sich, als sein Sohn die Nachmittage bei ihm im Büro verbringt, weil seine Mutter in Afrika beruflich unterwegs ist. Manuel weiß nicht, dass Gerold sein Vater ist und Gerold weiß es auch erst seit kurzer Zeit. Aber bei der Zusammenarbeit mit Manuel beginnt Gerold, sich zu verändern und das durchaus zum Positiven.

Auch das Verhältnis zu seiner Tochter Florentina, die ein Jahr älter ist als Manuel, beginnt sich zu verbessern und immer mehr beginnt Gerold, sich in der Vaterrolle wohlzufühlen und für seine Kinder auch da zu sein, was vorher nicht so der Fall war. Besonders gefördert wird diese Veränderung auch durch den anonymen Wohltäter, der Österreich in Atem hält, weil er immer wieder Geldspenden an Organisationen macht, über die vorher ein Bericht von Gerold Plassek in der Zeitung gestanden hat. Manuel und Gerold arbeiten sehr gut bei den Reportagen zusammen und lernen sich immer besser kennen und man merkt, dass sie einander sehr bald auch zu schätzen wissen.

Natürlich kommt irgendwann auch die Frage auf, wer der Wohltäter ist, der immer so viel Geld spendet und warum er ausgerechnet nur die Artikel von Gerold Plassek bei den Spenden beachtet und den Spenden ein solcher immer beiliegt. Aber am Ende merkt man auch, dass die Frage nach dem „Warum“ gar nicht so wichtig ist und dass es doch einfach eine tolle Sache ist, mit der auch Gerold Plassek einen neuen Sinn in seinem Leben finden konnte, was sehr schön zu lesen ist.

Das Buch ist allgemein sehr angenehm und einfach zu lesen und es hat mir sehr gut gefallen. Das Cover gefällt mir auch gut. Es ist bis auf die Farbwahl eher unauffällig gestaltet und das passt perfekt zu dem Inhalt des Buches. Interessant fand ich einige Formulierungen, die typisch österreichisch sind und bei denen ich teilweise sogar nachschlagen musste. Aber das ist bei einem Buch, das in Österreich spielt, nicht schlimm und macht es eher noch authentischer.