Und plötzlich ist alles ganz anders.

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yvi2108 Avatar

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Meine Meinung:

Gerold Plassek übt einen Beruf aus, der ihm nicht gefällt, trinkt unheimlich viel, verbringt seine Abende in seiner Lieblingskneipe, ist geschieden, Vater einer Tochter und lebt vor sich hin. Durch seine Ex Frau hat Gerold eine Stelle als Journalist bei der Zeitung Tag für Tag bekommen. Dort kümmert er sich um die bunten Meldungen.
Doch dann taucht seine ehemalige Affäre nach Jahren auf und erzählt ihm, dass er einen 14-jährigen Sohn hat, den er bitte etwas betreuen soll, wenn sie als Ärztin ohne Grenzen für längere Zeit in Afrika ist.
Manuel besucht nun jeden Tag nach der Schule seinen Vater, ohne zu wissen, dass Gerold sein Vater ist, in dessen Büro, um dort Hausaufgaben zu machen. Dass die beiden sich fremd sind, merkt der Leser sehr gut. Und dann passiert etwas, was das weitere Leben von Gerold Plassek beeinflusst. Eine Meldung von Gerold ruft einen anonymen Spender auf den Plan und spendet einer sozialen Einrichtung 10.000 €. bei der Spende liegt der Artikel, den Gerold geschrieben hat. Zunächst schreibt man dem keine große Bedeutung zu. Bei der zweiten anonymen Spende sieht das schon anders aus. Die Zeitung Tag für Tag glaubt, dass allein ihre Zeitung für den Geldregen verantwortlich ist.
Es kommt zu einem Fall, an dem Manuel persönlich beteiligt ist, weil es um seinen Freund und Sportkollegen geht, der abgeschoben werden soll. Damit beginnt die Zusammenarbeit von Vater und Sohn. Weil die Tag für Tag die Geschichte von Machmut nicht bringen will, verlässt Gerold wutentbrannt die Zeitung und schreibt fortan für die Neuzeit. Und siehe da, auch der Spender wechselt das Blatt. Weiterhin sucht er sich geziehlt Artikel von Gerold aus und spendet an die Einrichtungen, über die Gerold berichtet.
Mit zunehmendem Einsatz für die Geschichten, verändert sich die Beziehung zwischen Vater und Sohn. aber auch Gerold verändert sich immer mehr.

Die Spendengeschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, dem Wunder von Braunschweig. Daniel Glattauer hat die Geschichte aufgegriffen, sie in Österreich spielen lassen und gepaart mit einer Geschichte um eine Vater-Sohn-Beziehung, die anfänglich gar keine solche war. Glattauer erzählt Die Geschichte aus Gerolds Sicht. Die Kapitel sind kurz gehalten, alle mit einer Überschrift versehen. Man lernt Gerold Plassek in verschiedenen Situationen kennen. Ebenso lernt der Leser das soziale Umfeld von Gerold kennen, die "Freunde", die sich abends mit ihm in der Kneipe treffen, seine Ex-Freu, die gemeinsame Tochter und auch seine Mutter gehören dazu.

Die Grundgeschichte mit den Spenden und das Annähern von Vater und Sohn fand ich interessant. Leider konnte mich das Buch nicht so fesseln, wie ich gehofft hatte. Ich konnte es auch mal gut zur Seite legen und andere Dinge machen und hatte es nicht eilig, das Buch wieder in die Hand zu nehmen. Mir fehlte auch, wie es mit Gerold und Manuel nun weitergeht. Der Schluss kam dann doch irgendwie plötzlich und wirkt für mich unvollständig. Es bleibt einiges offen.

Fazit: Nette Geschichte mit tollem Grundgerüst, die mich aber leider nicht voll und ganz fesseln konnte.

Von mir gibt es 3,5 Sterne.