Durchaus vorstellbare Zukunft

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treize Avatar

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„Gesellschaftsspiel“ von Dora Zwickau hat mich mit seiner brandaktuellen Story sofort gepackt. Die darin verhandelten Themen sind hochrelevant und regen definitiv zum Nachdenken an, was ich sehr schätze. Besonders gelungen fand ich, wie die Autorin gesellschaftliche Dynamiken und aktuelle Diskurse einfängt und in die Erzählung einwebt. Dies verleiht dem Buch eine beeindruckende Tiefenschärfe.
Allerdings haben mich die vielen Einschübe von Podcasts und anderen Medienformaten im Lesefluss massiv gestört. Sie haben meinen Lesefluss immer wieder abrupt unterbrochen und mich so aus der sorgfältig aufgebauten Atmosphäre der Geschichte gerissen. Das war leider ein wiederkehrendes Ärgernis, das die Immersion stark beeinträchtigte.
Was mich am meisten enttäuscht und auch etwas frustriert zurückgelassen hat, war das sehr offene Ende: Ich hätte mir persönlich einen runderen und befriedigenderen Abschluss gewünscht, der die Erzählfäden besser zusammenführt. So blieb ich mit zu vielen unbeantworteten Fragen zurück, was das Leseerlebnis trübte. Insgesamt ist es ein Buch mit einer wichtigen Botschaft und einer lesenswerten Geschichte, aber für mich persönlich eben auch mit klaren Schwächen in der Umsetzung.