Ein Roman, der zum Nachdenken anregt

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teesammlerin Avatar

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Ein Tech-Milliardär / Spieleentwickler der die Demokratie einfach und komfortabel als App auf die Handys bringt. "Syndicate" ermöglicht es Nutzer*innen, direkt an politischen Entscheidungsprozessen teilzunehmen – sei es durch Abstimmungen über Budgetverteilungen oder durch eigene Vorschläge.

Der Neustart für die Demokratie? Oder der Anfang vom Ende?
Die Autorin gibt darauf keine eindeutige Antwort. Stattdessen lädt sie die Leser*innen ein, sich selbst eine Meinung zu bilden. Die oft bewusst vage gehaltenen Details erschweren zwar eine klare Einordnung, doch gerade das wirkt gewollt. Bei "Gesellschaftsspiel" geht es nicht um eine Geschichte, die erzählt wird, sondern vielmehr um ein Gedankenexperiment, das zum kritischen Nachdenken über digitale Demokratie, Machtstrukturen und gesellschaftliche Teilhabe anregt.

Die zwischen den Protagonistinnen wechselnden Perspektiven und die eingestreuten Chats, E‑Mails und Social‑Media‑Auszüge erschweren den Lesefluss und erfordern durchaus etwas Konzentration, um den Überblick zu behalten.

Die Figuren wirken glaubwürdig, bleiben aber emotional auf Distanz. Eine tiefere Bindung entsteht nicht – was sie etwas austauschbar erscheinen lässt.

"Gesellschaftsspiel" ist keine leichte Sommerlektüre, aber ein intelligenter, provokanter Roman, der relevante Fragen unserer digitalen Gegenwart aufwirft – und Leser*innen auch nach dem letzten Kapitel noch beschäftigt.