Gar Nicht So Utopisch

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claudiamagnus Avatar

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Gesellschaftsspiel ist ein kluges Buch, keines, das offen damit prahlt nur Intellektuelle anzusprechen, sonders eines, das mit subtiler Wortwahl und Plot eine Neugier in Leser/Leserin weckt. Das Cover hat mich gar nicht mal so interessiert, aber der Klappentext und die Leseprobe haben mich nach den ersten paar Seiten richtig in ihren Bann gezogen.

Handlungsmässig möchte ich in Rezensionen nie zu viel preisgeben, da man oft schon damit, das Leseerlebnis zerstören kann, dass man eine Charaktereigenschaft zu viel preisgibt. Definitiv ist Isabelle aber einer der Gründe, wieso ich das Buch so verschlungen habe. Ich weis gar nicht warum, aber irgendetwas an ihr, an der Art und Weise wie sie (und auch die anderen Personen) geschrieben sind, hat mich weder überrumpelt, noch abgeschreckt.

Der Schreibstil war einfach da, klar, präzise, dunkel und humorvoll in der Situation, nicht kitschig, schnulzig oder abgehoben.

Die Tech-Thematik hat mich zuerst grübeln lassen: wie lässt sich der klare Schreibstil mit dem Utopischen, dem Science-fictional vereinen. Es stellt sich heraus, sehr viel besser als erwartet. Womöglich, weil es eben gar nicht mehr so fictional ist, sondern man sich heutzutage viele dieser Dinge einfacher vorstellen kann. Aber auch der Dialog, der der Geschichte zugrunde liegt, der zwischen verschiedenen Generationen, zwischen Kindern und Eltern, zwischen Frauen in verschiedenen Lebenssituationen, und damit auch Stadien der Informiertheit, passt einfach - er war ehrlich.

Das Buch ist eine Studie, ein Beobachten von Menschen und Reaktionen.