im Zwiespalt
Dieses Buch hat mich nachdenklich zurückgelassen und das meine ich sowohl positiv als auch mit einem kleinen Fragezeichen. Gesellschaftsspiel kombiniert eine familiäre Geschichte mit einem ziemlich ambitionierten politischen Gedankenspiel: Drei Frauen – zwei Schwestern und ihre Tante – treffen sich am Sterbebett der Mutter wieder, gleichzeitig wird in Weimar eine Demokratie-App getestet, die die Gesellschaft umkrempeln soll.
Die Idee dahinter finde ich total spannend. Gerade weil das Thema Demokratie heute so präsent ist wie lange nicht mehr. Sei es bei Wahlen, in Talkshows oder im ganz normalen Gespräch beim Abendessen. Plötzlich reden alle wieder über Politik, über Mitbestimmung, über Spaltung, über digitale Räume. Da wirkt das Szenario, das Dora Zwickau hier entwirft, fast schon prophetisch: Was, wenn wir unsere Gesellschaft per App „neu denken“ könnten? Oder wollen wir das lieber gar nicht?
Gleichzeitig war ich beim Lesen aber auch etwas hin- und hergerissen. Die Figuren blieben für mich auf Abstand. Ich konnte sie beobachten, aber selten wirklich fühlen. Das Buch wirft viele Fragen auf, aber gibt wenig Antworten. Vielleicht ist das gewollt. Vielleicht soll man sich selbst seinen Reim darauf machen. Aber an manchen Stellen hätte ich mir mehr Klarheit oder Tiefgang gewünscht, gerade auch emotional.
Was mir gefallen hat: die ruhige Sprache, die moderne Erzählform mit Mails und Chats, und dass das Buch sich traut, unbequem zu sein. Was mich etwas gestört hat: der fehlende Knall, den der Klappentext suggeriert. Es plätschert eher auf hohem Niveau, aber eben ohne echten Sog.
Trotzdem: Wenn man sich für gesellschaftliche Entwicklungen interessiert und auch mal einen Blick in unsere nahe Zukunft werfen will, ist Gesellschaftsspiel definitiv lesenswert. Kein einfacher Roman, aber einer, über den man reden möchte und das ist ja auch eine Form von politischer Teilhabe.
Die Idee dahinter finde ich total spannend. Gerade weil das Thema Demokratie heute so präsent ist wie lange nicht mehr. Sei es bei Wahlen, in Talkshows oder im ganz normalen Gespräch beim Abendessen. Plötzlich reden alle wieder über Politik, über Mitbestimmung, über Spaltung, über digitale Räume. Da wirkt das Szenario, das Dora Zwickau hier entwirft, fast schon prophetisch: Was, wenn wir unsere Gesellschaft per App „neu denken“ könnten? Oder wollen wir das lieber gar nicht?
Gleichzeitig war ich beim Lesen aber auch etwas hin- und hergerissen. Die Figuren blieben für mich auf Abstand. Ich konnte sie beobachten, aber selten wirklich fühlen. Das Buch wirft viele Fragen auf, aber gibt wenig Antworten. Vielleicht ist das gewollt. Vielleicht soll man sich selbst seinen Reim darauf machen. Aber an manchen Stellen hätte ich mir mehr Klarheit oder Tiefgang gewünscht, gerade auch emotional.
Was mir gefallen hat: die ruhige Sprache, die moderne Erzählform mit Mails und Chats, und dass das Buch sich traut, unbequem zu sein. Was mich etwas gestört hat: der fehlende Knall, den der Klappentext suggeriert. Es plätschert eher auf hohem Niveau, aber eben ohne echten Sog.
Trotzdem: Wenn man sich für gesellschaftliche Entwicklungen interessiert und auch mal einen Blick in unsere nahe Zukunft werfen will, ist Gesellschaftsspiel definitiv lesenswert. Kein einfacher Roman, aber einer, über den man reden möchte und das ist ja auch eine Form von politischer Teilhabe.