Wenn Demokratie zum Spiel wird

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In „Gesellschaftsspiel“ verbindet Dora Zwickau eine familiäre Ausnahmesituation mit einer politischen Vision. Drei Frauen – Isabelle, Annika und ihre Tante Dagmar – treffen sich am Sterbebett der Mutter wieder. Zur gleichen Zeit startet in Weimar ein digitales Demokratie-Experiment: Die App Syndicate, entwickelt von einem US-Milliardär, soll Bürgern ermöglichen, direkt an Entscheidungsprozessen teilzuhaben.

Stilistisch wagt sich der Roman an moderne Elemente – z.B. Chats, Social-Media-Posts, Podcasts. Das wirkt aktuell, man muss allerdings mit den regelmäßigen Unterbrechungen des Leseflusses klarkommen. Die zentrale Idee einer digitalen Demokratie ist spannend, bleibt jedoch in der Umsetzung vage.

Trotz kleiner Schwächen ist Gesellschaftsspiel ein mutiger Roman über Partizipation und Zukunftsfragen, der sich sehr angenehm liest.