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celinepalm Avatar

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Stell dir vor: ein gemütlicher Abend unter alten Freunden, ein paar Gläser Wein, gute Gespräche – und plötzlich fliegt alles auseinander. Genau das passiert in Gesellschaftsspiel von Dora Zwickau, einem Roman, der auf den ersten Blick ganz harmlos wirkt, aber dann richtig unter die Haut geht.

Was das Buch so besonders macht? Zwickau hat ein echtes Talent dafür, ihre Figuren wie echte Menschen wirken zu lassen. Jeder hat seine Geschichte, seine Unsicherheiten, seine kleinen Geheimnisse – und nach und nach wird klar: Diese Freundesrunde ist eher ein Minenfeld als ein Safe Space. Die Stimmung kippt langsam, fast unmerklich, bis plötzlich keiner mehr weiß, wer hier eigentlich noch wem vertraut.

Dabei schreibt Zwickau mit einer coolen Mischung aus Witz, Schärfe und einer guten Portion Ironie. Man fühlt sich ein bisschen wie bei einem Live-Zuschauerplatz in einem psychologischen Theaterstück – nur dass man die Leute irgendwie auch aus dem echten Leben kennt.

Gesellschaftsspiel ist kein lauter, actionreicher Roman, sondern eher ein feines Spiel mit Worten, Blicken und unausgesprochenen Wahrheiten. Und genau das macht ihn so spannend. Es geht um Freundschaft, Macht, Lügen und die Rollen, die wir spielen, um dazuzugehören – auch wenn wir uns dabei manchmal selbst verlieren.

Ein Buch, das einen zum Nachdenken bringt, aber auch Spaß macht zu lesen – elegant, klug und auf eine unaufdringliche Art richtig fesselnd. Wer auf zwischenmenschliche Spannung und kluge Gesellschaftsbeobachtung steht, sollte sich dieses Spiel nicht entgehen lassen.