Detektivarbeit erwünscht..

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mariecurie Avatar

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Bereits das Cover geht unter die Haut - die nachdrückliche Betonung jeder Silbe des Titelwortes vor dem schemenhaft erkennbaren, durch ein mit Blut prallgefülltes Venengeflecht durchzogenen Torso, lässt vor dem imaginären Leserauge ein menschliches Monster erstehen, das mit schier diabolischer Genugtuung seinem bereits blutig sterbenden Opfer noch ein letztes Wort abringen will.

Nicht minder spannend beginnt der Prolog. Sobald der Leser verstanden hat, dass sich der Mörder selbst dem Tode nahe befindet, drängt sich unvermittelt die Frage auf, wie es dazu kommen konnte. Eine tragische Vorgeschichte des Mörders, die unbedingt Rache nach sich ziehen muss? Eine polizeiliche Fahndung und erfolgreich abgeschlossener Fall der den Mörder am Leben erhalten muss, um ihn vor Gericht zu bringen? Oder vielleicht doch etwas völlig anderes? Der Fantasie wird hier freien Lauf gelassen und die Spannung dadurch effizient aufgebaut.

Die einzelnen Kapitel sind jeweils einem Protagonisten persönlich gewidmet, aus ihrer eigenen Perspektive erzählt. Beginnend mit augenscheinlich dem Mörder, wird der Leser sofort in seine krankhafte Persönlichkeit eingesogen. Denn er genießt nicht nur das Foltern und Töten seines Opfers, er zieht seine Befriedigung auch aus dem Leid und dem Schmerz der dem Opfer nahestehenden Personen.

Die nächsten zwei Kapitel führen die Hauptprotagonisten ein, Jacket und Mo. Ersterer ein Chef-Inspektor mit einer eigenen, dramatischen Vergangenheit, in der er unter schockierenden Umständen seinen Partner gewaltsam verlor. Die Tragik der Geschehnisse wird sogar verfilmt. Jacket selbst ist nicht mehr als Polizist in Wien tätig, sondern dadurch selbst in die Filmbranche gegangen, weswegen er von seinen Kollegen belächelt und kaum noch ernst genommen wird.

Eines Abends übernimmt Jacket unfreiwillig einen Mordfall, der sich direkt gegenüber seiner Wohnung ereignet hat. An seine Seite bekommt er den Kollegen Mo gestellt, ein junger Mann mit Migrationshintergrund, der sich aus diesem Grund seinem eigenen Kampf innerhalb der Polizei stellen muss. Als Mo zu diesem Fall gerufen wird, glaubt er, den Kampf gewonnen zu haben, bis er sieht, mit wem er zusammenarbeiten muss. Jacket, den er nicht ausstehen kann.

Der Leser vermutet sofort eine vorerst chaotische Zusammenarbeit, die sich aber zum Gegenteil fast entwickeln muss, da es der Mörder diesmal offensichtlich auf Jacket selbst abgesehen hat...