Psychopath oder Genie?

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harakiri Avatar

Von

ER

JACKET

MO

In diese 3 Perspektiven ist der neue Thriller von Henri Faber aufgegliedert. „Gestehe“ ist nicht einfach nur ein Thriller. Irgendwie ist er ein Statement. Die Handlung prägt sich ein und regt dazu an, sich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Zudem sorgen einige Wendungen wieder dafür, dass der Thriller ein unverwechselbarer „Faber“ ist.

Das Buch startet gleich spektakulär mit einigen Schockern und ich brauchte eine Weile bis ich alle Handlungsfäden zusammensortiert hatte. Leider gab es dann eine kleinere Länge, die sich etwas zog, bis die Story dann so richtig Fahrt aufnahm.

Die Grundidee ist relativ einfach: ein unveröffentlichtes Buchmanuskript, das nur Jacket bisher kennt und das Morde genauso beschreibt, wie sie geschehen. Dadurch gerät Jacket in Verdacht. Und da dieser sich selbst nicht mehr sicher sein kann, ob nicht vielleicht doch sein erlittenes Trauma für Aussetzer seinerseits und die Morde andererseits zuständig ist, ist es der Leser natürlich auch nicht und ich wusste nicht mehr, was ich glauben sollte.
Faber hat seinen ganz eigenen Sprachstil. Er kann grausam, aber auch humoristisch, was schon allein die Namensgebung seiner Charaktere beweist. Mit Jacket ist ihm ein Charakter gelungen, den zu mögen es schwerfällt. Auf der einen Seite ist er traumatisiert und nur durch Tabletten wirklich lebensfähig, zudem aufbrausend. Auf der anderen Seite ist er ein sehr guter Polizist, der dem Täter immer nur einen kleinen Schritt hinterherhinkt.

Wie das Ganze dann aufgelöst wird, fand ich sehr gut gelöst und schlüssig.
Fazit: wieder ein Stand-Alone in dem ganzen Serienthriller-Genre, der überzeugt, allerdings aber auch ein paar Längen aufweist.