Rasante Spannung

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Als der Wiener Starermittler Johann Winkler, Jacket genannt, an einen Tatort kommt, glaubt er seinen eigenen Augen kaum. Das grausam ermordete und zur Schau gestellte Opfer gleicht eins zu eins der ermordeten Frau, die in Winklers neuestem Buch vorkommt. Einem Buch, das allerdings noch als unveröffentlichtes Skript in einer Schublade liegt. Das mit Blut an die Wand geschmierte Wort macht das Ganze noch mysteriöser, denn es lautet so, wie der Titel des geplanten Thrillers, nämlich GESTEHE. Zwischen Wahn und Wirklichkeit erkennt Winkler bald, dass das Morden gerade erst angefangen und er eine besondere Rolle in einem perfiden Spiel zugewiesen bekommen hat.

Ich bin nicht sofort ins Buch eingetaucht, war nicht direkt gebannt, sondern eher verwirrt, weil der Prolog und die folgenden Kapitel zwischen verschiedenen Personen hin und her gesprungen sind. Auch war ich zunächst ein wenig skeptisch, ob es funktionieren kann, dass da mal wieder ein Autor im Mittelpunkt steht, dessen Werk eine Rolle spielt. Henri Faber hat mich allerdings sehr schnell eines Besseren belehrt, er zog mich kontinuierlich in eine Geschichte rein, die mich kurze Zeit später vollkommen vereinnahmt und gefesselt hat. Dabei fand ich die Protagonisten gleichermaßen unsympathisch wie interessant, weil beide lange nebulös geblieben sind. Der Autor verstand es dabei meisterhaft, die Spannung immer wieder ins Unermessliche zu steigern, die abwechselnde Perspektive überschnitt sich oft, was dazu führte, dass ich vor Neugierde wahnsinnig geworden bin. Einige Enthüllungen waren schlau platziert, viele Spuren klug gelegt. Ein bestimmter Hinweis führte mich schnell auf die richtige Fährte, aber nicht im mindesten dazu, dass es dadurch weniger aufregend wurde; im Gegenteil legte Henri Faber noch eine Schippe drauf.

Tempo- und wendungsreich war die Story, ich bewunderte die vielen Einfälle, den großartigen Humor und den ein oder anderen klugen Twist. Immer wieder gab es Überraschungen, die keine Langeweile aufkommen ließen, so liebe ich es. Die Auflösung war schlüssig, das Ende unvorhersehbar und im Abschluss folgte unerwartet ein schöner Moment. Ein toller Thriller, der mir unglaublich gut gefallen hat. Volle Punktzahl gibt es von mir und natürlich eine Leseempfehlung.