Spannend, aber für mich nicht so fesselnd wie ursprünglich erwartet

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anne_bier Avatar

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Vor vier Jahren wurde der Wieder Chefinspektor Johann „Jacket“ Winkler durch einen spektakulären Fall zur nationalen Berühmtheit. Er hat sogar ein Buch über den Fall herausgebracht, das ein Bestseller wurde, und genießt seither das Rampenlicht. Doch jetzt muss sich Jacket erneut beweisen. Gemeinsam mit seinem jungen, unerfahrenen Kollegen Mohammad „Mo“ Moghaddam wird er an einen mysteriösen Tatort gerufen. Das Opfer wurde grausam ermordet und mit einem blutigen Wort markiert: GESTEHE. Während Mo fieberhaft an der Aufklärung arbeitet, um endlich von seinen Kollegen ernstgenommen zu werden, scheint Jacket etwas zu verbergen. Denn was niemand weiß: Er kennt den Tatort – aus seinem neuen, noch unveröffentlichten Roman, der ebenfalls GESTEHE heißt. Und das Morden darin hat gerade erst begonnen.

„Sie dachten, Sie würden mich holen. Dabei bin ich es, der Sie holt. Einen nach dem anderen. Die Rechnung muss beglichen werden. Bis zum letzten Leben.“ Dieser Satz sowie der zweiseitige Prolog, haben mir beim Lesen das Blut in den Adern frieren lassen. Leider wurde ich letztendlich etwas enttäuscht. Denn die fesselnde Spannung wie ich Sie am Anfang empfunden habe, hielt nicht lange an. Das Buch hat mir alles in allem sehr gut gefallen, obwohl ich es mir spannender, fesselnder und erbarmungsloser vorgestellt hatte.

Zu Anfang ist das Buch sehr langatmig und wird vielleicht von dem ein oder anderen Leser als zäh empfunden. Wir erhalten einen Einblick in das Leben von Jacket und seinem Kollegen Mo. Für mich war dieser Teil sehr unterhaltsam, denn ich mochte den Schreibstil sehr. Die Art und Weise wie die beiden Charaktere Ihre Umwelt und die darin enthaltenen Personen wahrnehmen und beschreiben hat mich sehr amüsiert. Jacket beispielsweise betitelt einen älteren mürrischen Kollegen als „alten Furz“ oder Korinthenkacker.

Nachdem der Start etwas langatmig war, tauchen wir tiefer in den Fall ein. Für mich persönlich gingen einige Dinge viel zu schnell. Die Ereignisse und Wendungen überschlagen sich. Ich möchte hier nicht zu viel ins Detail gehen, da ich nicht spoilern möchte. Es kommt abschließend auch noch zu einer sehr actionreichen Szene, die ich persönlich nicht wirklich verstanden habe bzw. nachvollziehen konnte.

Was ich sehr mochte war, dass der Leser in dem Buch auch immer wieder mit aktuellen Themen konfrontiert wird. Mo hat beispielsweise stark mit dem Thema Rassismus zu kämpfen, sei es im beruflichen, als auch privaten Bereich.

Abschließend kann ich sagen, dass mir das Buch gefallen hat. Optisch ist es ebenfalls ein Eyecatcher und ich mochte den Schreibstil sehr. Weniger als vier Sterne hat es aus meiner Sicht nicht verdient. Einen Punkt ziehe ich jedoch ab, da ich mir gewünscht hätte, dass mich das Buch mehr schockiert und erschüttert.