spannender Thriller mit unerwarteten Wendungen

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sekty Avatar

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Johann »Jacket« Winkler scheint seine besten Zeiten als Ermittler hinter sich zu haben. Nachdem er einen Fall grandios gelöst hat, ist er nun „berühmt“, hat ein Buch darüber herausgebracht und ist regelmäßig im Fernsehen zu sehen. Bei der Polizei hingegen glänzt er schon länger nicht mehr.
An einem Tatort gefriert ihm das Blut in seinen Adern. Ein brutaler Mord hat sich ereignet und er erkennt, dass sich die Tatort-Details mit den Beschreibungen aus seinem neuen Manuskript decken, das jedoch noch kein anderer als er selbst kennt. Sollten diese Zusammenhänge kein Zufall sein, wäre dieser Mord erst der Anfang einer Serie, denn Jacket weiß, wie brutal es in seinem Roman weitergeht.

Seit „Ausweglos“ war ich von Henri Faber begeistert. Das hat er mit „Kaltherz“ bestätigt und seitdem war mir klar, von ihm möchte (nein, ‚muss‘) ich alle weiteren Thriller lesen.

In „Gestehe“ begleitet man hauptsächlich Mo und Jacket, die abwechselnd als Ich-Erzähler die Geschichte vorantreiben. Beide Figuren finde ich sehr interessant gezeichnet. Sie sind beide nicht unbedingt typische Ermittler, da Jacket mittlerweile eher eine Berühmtheit statt Chefinspektor ist, und Mo zwar schon lange im Polizeidienst ist, sich aber noch nie beweisen durfte.

Zum einen hat Faber mich durch seinen Schreibstil begeistert. Der ist nämlich nicht immer direkt, sondern man muss genau und manchmal auch zwischen den Zeilen lesen. So schreibt er zum Beispiel nicht, dass Jacket sich abends sinnlos betrunken hat, sondern dass er ein ausschweifendes Date mit Jacky (Jack Daniels) hatte (sinngemäße Wiedergabe). Gerade in Thrillern ist es eher selten, dass man so eine Art des Schreibens findet.

Gleichzeitig punktet Faber damit, dass man sich als Leser absolut nicht sicher ist, was man von Jacket halten soll und selbst wilde Theorien zu dem aktuellen Geschehen aufstellt. Unterstützt wird der Spannungsaufbau durch Cliffhanger und unerwartete Wendungen.

Fazit: Der neue Roman von Henri Faber ist wieder ein Pageturner, der absolut zu fesseln weiß und mit unerwarteten Wendungen, Cliffhangern und zwei interessanten Protagonisten punktet. Der Autor ist für mich seit seinem ersten Buch durchgängig ganz vorne im Thriller-Genre platziert und hat diese Position mit „Gestehe“ erneut bestätigt. Ich bin jetzt schon bereit für den „neuen Faber“.