eine Stadt im Krieg

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sommerkindt Avatar

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Mit dem doch sehr speziellen Schreibstil des Autors, den ich als sehr abgehackt empfunden habe, konnte ich mich bis zum Schluss nicht recht anfreunden.

Der Autor beleuchtet, das Leben zu Kriegszeiten anhand einer fiktiven Stadt Ginsterburg. In vielen verschiedenen Handlungssträngen stellt er immer wieder die eine oder andere Person in den Mittelpunkt. Für den Leser ist es dann allerdings immer schwer sich auf die neue Figur oder aber auf die neue Situation einzustellen.

Auch wenn man gerade durch die vielen Handlungsstränge einen guten Einblick in die Zeit und die Sorgen und Nöte der Menschen hat. Waren es für mich zu viele Figuren. Hier währen wirklich 3 Hauptfiguren ausreichend gewesen.

Erschütternd fand ich aber wie sehr einige Menschen auf Linie mit dem Gedankengut der Nazis waren. Wie behinderte Menschen von ihren Müttern dann in ein Heim abgeschoben wurden, wo sie dann kurze Zeit später verstorben und sich dann noch gewundert wurde, wie kann das denn sein er hatte doch eine Bärennatur.

Andere nutzen ihre Chance und erfüllten sich ihren Traum, wie Lothar. Er wurde Pilot. Bemerkenswert ist hier aber seine Wandlung von einen Menschen, der Natur und Insekten zugetan war. Und dann gegen Ende einen ganzen Ameisenhaufen in Brand setzte. Ja er hatte Bedenken, aber er ist dennoch geflogen, hat Städte in Brand gesetzt, Flugzeuge abgeschossen und vielen mehr.

Eugen und Merle, das heimliche Liebespaar, beide hatte unter dieser Diktatur zu leiden. Merle konnte in ihrem Buchladen nur noch systhemtreue Werke verkaufen. Eugen nur noch bejubelnde Texte zur Naziregierung verfassen als Journalist. Sein schriftstellerische Ader konnte er nur in einem eigenen Werk zu Ginsterburg nachgehen.

Knut und sein Bruder, zwei wirklich schlimme Kinder, nicht zuletzt nur ihre Nazierziehung gingen ihren Weg gaben ihr Leben für die falschen Ideale.

Manche Themen wurden ziemlich aufgeblasen, andere nur kurz beleuchtet wobei diese mich dann doch sehr interessiert hätten.

Einige Figuren wie Uta, haben schlicht den Verstand verloren. Um am Leben zu bleiben stellte sie einen Park wieder her. Als sie dann aber den Auftrag erhielt, alle Kunstschätze zu Katalogisieren und zu sichern wird sie bei einem großen Bombardement schlicht verrückt. Dabei wollte sie nur mit ihrem Theo alt werden, der weil er Jude war inhaftiert und sie als Judenflittchen stigmatisiert wurde.

Fazit: Schwer zu lesen. Man wird ständig aus dem Lesefluss gerissen, da die Perspektive sich ändert. Dennoch gibt dieser Roman einen guten Einblick in die Zeit, wobei manche Themen aufgebauscht werden andere wichtigere und interessantere zu flach bleiben.