Weltkrieg light
„Der große Roman von Arno Frank über Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten“, den hätte ich wirklich gerne gelesen. Leider ist nur sehr wenig davon bei mir angekommen.
Nach einem atemraubendem Prolog landet man in Ginsterburg, einem fiktiven deutschen Städtchen, in dem 1935 die Welt fast noch in Ordnung ist. Ein Zirkus ist in der Stadt und auch wenn dessen Attraktionen in die Jahre gekommen sind, ist das ein Ereignis.
Man lernt einige Ginsterburger kennen, die sich mit neuen Gegebenheiten arrangieren müssen. Eugen hat das Gefühl, es weht ein anderer Wind in der Redaktion seiner Zeitung, ist dort noch Platz für ihn? Seine Frau und seine Tochter sind Feuer und Flamme für die neuen Ideen des Führers. Eugen trifft sich fast lieber mit der Buchhändlerin Merle, als zuhause zu sein. Warum sich dann später freiwillig zum Dienst in der Marine meldet, habe ich nicht verstanden und so ging es mir leider mit vielen Wendungen dieser grundsätzlich toll erzählten Geschichte.
Der Erzählstil ist plastisch, originell und detailreich, ergeht sich in tausend dekorativen Schlenkern, schafft viel Ambiente, behandelt die Figuren aber eher oberflächlich. Es sind viele Figuren, natürlich kann man da nicht jeden analysieren, aber wenigstens ein-zwei oder drei sollten einen doch fesseln, gerade zu einer Zeit, wo Tragödien an der Tagesordnung waren.
Hier wird der Leser verschont von den offensichtlichen Nazigräueln, wir haben sie auch schon oft gelesen, das stimmt schon, nur wirkt dann die ganze Geschichte merkwürdig weichgespült und emotionslos, wenn uns die Protagonisten nicht viel mehr als leise Zweifel vorführen, die wahre Handlung im Off passiert und alle Nazi-Sympathisanten klischeehafte Rüpel oder naive Jasager sind und bleiben. Noch nicht einmal die Liebesgeschichten gönnt man uns, die finden statt, aber der Leser ist nicht dabei. Plötzlich sind sie ein Paar. So etwas nehme ich dann zur Kenntnis, aber es berührt kein bisschen.
Zum Schluss bekommen wir doch noch ein wahres Feuerwerk, ganz großes Kino, das ein bisschen für den eher schleppenden Verlauf des Buches entschädigt. Allerdings hätte ich furchtbar gerne mehr davon gehabt.
Nach einem atemraubendem Prolog landet man in Ginsterburg, einem fiktiven deutschen Städtchen, in dem 1935 die Welt fast noch in Ordnung ist. Ein Zirkus ist in der Stadt und auch wenn dessen Attraktionen in die Jahre gekommen sind, ist das ein Ereignis.
Man lernt einige Ginsterburger kennen, die sich mit neuen Gegebenheiten arrangieren müssen. Eugen hat das Gefühl, es weht ein anderer Wind in der Redaktion seiner Zeitung, ist dort noch Platz für ihn? Seine Frau und seine Tochter sind Feuer und Flamme für die neuen Ideen des Führers. Eugen trifft sich fast lieber mit der Buchhändlerin Merle, als zuhause zu sein. Warum sich dann später freiwillig zum Dienst in der Marine meldet, habe ich nicht verstanden und so ging es mir leider mit vielen Wendungen dieser grundsätzlich toll erzählten Geschichte.
Der Erzählstil ist plastisch, originell und detailreich, ergeht sich in tausend dekorativen Schlenkern, schafft viel Ambiente, behandelt die Figuren aber eher oberflächlich. Es sind viele Figuren, natürlich kann man da nicht jeden analysieren, aber wenigstens ein-zwei oder drei sollten einen doch fesseln, gerade zu einer Zeit, wo Tragödien an der Tagesordnung waren.
Hier wird der Leser verschont von den offensichtlichen Nazigräueln, wir haben sie auch schon oft gelesen, das stimmt schon, nur wirkt dann die ganze Geschichte merkwürdig weichgespült und emotionslos, wenn uns die Protagonisten nicht viel mehr als leise Zweifel vorführen, die wahre Handlung im Off passiert und alle Nazi-Sympathisanten klischeehafte Rüpel oder naive Jasager sind und bleiben. Noch nicht einmal die Liebesgeschichten gönnt man uns, die finden statt, aber der Leser ist nicht dabei. Plötzlich sind sie ein Paar. So etwas nehme ich dann zur Kenntnis, aber es berührt kein bisschen.
Zum Schluss bekommen wir doch noch ein wahres Feuerwerk, ganz großes Kino, das ein bisschen für den eher schleppenden Verlauf des Buches entschädigt. Allerdings hätte ich furchtbar gerne mehr davon gehabt.