Bewegend

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solengelen Avatar

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Das Cover hat mich direkt angesprochen, zwei Menschen, die noch miteinander gehen, offensichtlich in vertrauter Zweisamkeit, oder? Es fällt auch durch die "Ruhe der Farben" auf. Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht, besonders in Verbindung mit dem Titel und dem Cover.
Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und hat mich sofort mit ins Geschehen gezogen.
Sowohl die Protagonisten, ob nun sympathisch oder unsympathisch, als auch die Geschehnisse und Orte sind eindrucksvoll beschrieben. Albert, dem die Schrecken des Krieges nicht nur in den Knochen stecken, sondern auch buchstäblich ins Gesicht "geschrieben". Dies belastet ihn auch psychisch und nicht nur ihn.
Obwohl er wieder zuhause ist, verfolgen ihn nicht nur die Albträume, auch die entsetzten Gesichter seiner Mitmenschen.
Die Autorin hat hier einen realen Ort mit einer fiktiven Geschichte verknüpft. Die Geschichte um Wollseifen beruht auf wahren Hintergründen. Dies macht die Geschichte besonders. Die Zeit zwischen zwei furchtbaren Kriegen ist hier beschrieben. Durch die Tagebucheinträge hat man einen zeitlichen Überblick. Aber nicht nur das, man bekommt auch Einblicke in die Gefühle der Protagonisten.
Ich habe mitgefiebert, mitgelitten, war wütend, traurig, besonders Albert hat es mir angetan.
Die Autorin versteht es, mit viel Einfühlungsvermögen "Wahrheit" und Fiktion zu einem bewegenden Buch zu verknüpfen. Ich habe schon einige besondere Bücher zu diesem Thema gelesen und dies gehört eindeutig dazu.
Gerne gebe ich eine Leseempfehlung und fünf Sterne.