Spannende Familiengeschichte vor tragischem Hintergrund!

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hightower667 Avatar

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Bei Ginster muss ich immer zuerst an Thomas Manns Novelle „Der Tod in Venedig“ denken. So nachhaltig hat mich der Unterricht in der Schule damals geprägt.

Mit Mann und dessen Novelle hat dieser Roman nicht das Geringste zu tun. Vielmehr handelt sich hier um die Geschichte und Schicksale verschiedener Familien im Dorf Wollseifen in der Eifel in den Jahren 1919 bis 1949.

Beginnend mit dem Kriegsheimkehrer Albert Lintermann begleiten wir ihn und seine Familie über die Jahre. Der Leser:in erlebt einerseits wie der Fortschritt in Wollseifen Einzug hält, andererseits aber auch den Stimmungswechsel innerhalb der Dorfgemeinschaft durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten. Mit dem Bau der Ordensburg Vogelsang verändert sich das Leben der Bewohner im Dorf für immer.

Anna-Maria Caspari hat mit „Ginsterhöhe“ einen sehr unterhaltsamen Roman geschrieben, der über die gesamte Lesezeit gut unterhält. Zwar begegnen dem Leser:in einige stereotype Charaktere, sowie schon häufig ähnlich erlebter Konflikte, aber dies tut dem Lesespaß keinen Abbruch. Der realistische Schreibstil fesselt und die Personen wachsen einem richtig ans Herz.

Eine der großen Stärken des Romans ist die Geschichte Wollseifens und das damit verbundene Schicksal des Dorfes. Hier erfährt der Leser:in weitgehend unbekannte Informationen über die Deutsche Geschichte.

Das überwiegend gelbe gehaltene Buchcover ist ein Hingucker, der einem im Buchhandel direkt auffällt.

Fazit: „Ginsterhöhe“ ist ein spannender und vor allem unterhaltsamer Roman geworden. Er sorgt für vergnügliche Lesestunden in der dunklen Jahreszeit. Leseempfehlung!