Was lange währt…

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treat2402 Avatar

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Ich habe eine Weile gebraucht, um den Einstieg in die Geschichte von Wollseifen und ihren Bewohner*innern zu finden.
Die ersten paar Seiten, die von Alberts Ankunft in der Heimat und die Übernahme des elterlichen Bauernhofes berichten habe ich gern und schnell weggelesen.
Schockierend fand ich den Umgang Berthas mit ihrem kriegsversehrten Ehemann. Für uns schrecklich zu lesen, für die jüngeren von uns aber kaum mehr nachvollziehbar, wie es gewesen sein muss wenn die Liebsten mit schlimmsten Verwundungen und Narben aus dem Krieg nach Hause kommen.

Besonders gelungen fand ich die kurzen und hin und wieder eingestreuten Tagebucheinträge des Dorflehrers. Er rekapitulierte immer kurz die historischen Ereignisse und fasste ein Stück weit die Geschichte im historischen Kontext zusammen. Dies hat vor allem auch bei längeren Lesepausen geholfen den Faden immer wieder aufnehmen zu können.
Informativ und wichtig fand ich auch das Nachwort.

Alles in allem eine wunderbare Geschichte, mit Tiefe, die man gelesen haben sollte, wenn man sich für wichtige Teile der deutschen Geschichte interessiert.