Zu oberflächlich

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Der Schreibstil ist recht sachlich gehalten, wenig emotional, welches sehr gut zu den Einstellungen der Bewohner von Wollseifen passt, die einfach ein ruhiges Leben führen und ihren Alltag geregelt bekommen wollen.
Jedoch bleiben die Charaktere sehr blass. Das gilt auch für Leni und Albert, obwohl diese am meisten begleitet werden. Auch entwickeln sich die Charaktere nicht, gegen Ende des Buches sind alle (und das ist der problematische Aspekt, dass es wirklich alle sind) Figuren noch genau so wie zu Beginn. Zudem werden alle Ansichten so einseitig und offensichtlich geschildert, dass die LeserInnen sich nicht entscheiden können, was sie von ihnen halten sollen, sondern werden zu einer Einstellung gezwungen. Die Charaktere sind entweder schwarz oder weiß gestaltet. Das führte auch dazu, dass man bereits nach den ersten 50 Seiten weiß, wie die Geschichte ausgehen könnte.

Desweiteren fehlen mir politische Ansichten. Politische Situationen und Zwiespalte werden angedeutet, doch sofort wieder vergraben und Gespräche werden zu unbedeutendem geleitet.

Schön sind die eingeworfenen Tagebucheinträge des Lehrers, da diese eine andere Perspektive zeigen, doch auch insbesondere hier fehlt mir die politische Auseinandersetzung.

Unterhaltend ist die Geschichte schon, und die Thematik für mich sehr interessant, aber leider zu oberflächlich.