Ein Einstieg, der mich nicht mehr los lässt.

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xnachtblume Avatar

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Während der Klappentext schon unheimlich gut klang, hat die Leseprobe meine Begeisterung noch mehr anfachen können.

Ich bin ein riesen True-Crime-Fan und der Fall rund um Alexandra und ihre Geschwister erinnert mich ein wenig an das Horrorhaus von Höxter, auch wenn es dort andere Umstände waren. Nichtsdestotrotz fesseln mich solche Geschichten immer wieder, ob real oder fiktiv.

Hier fiel mir der Einstieg unwahrscheinlich leicht. Der Schreibstil ist flüssig und ich konnte gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen. Die Atmosphäre ist ruhig und resiginiert, wie Lex selbst. Ihr und Evies Zynismus gefällt mir übrigens auch sehr gut.

Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist spannend und macht es interessant, Lex' Entwicklung zu verfolgen. Außerdem ist es natürlich auch spannend, wie die anderen Geschwister damit umgehen. Ich meine aus der Probe herausgelesen haben zu können, dass Noah wohl der Kleinste von allen war und Delilah eventuell sowas wie das Lieblingskind? Süß fand ich aber vor allem die deutliche Bindung zwischen Lex und Evie.

Ich bin gespannt auf die Schilderungen der "Rettung" der anderen Geschwister. Die Darstellung von Alexandras Flucht fand ich total nervenaufreibend, obwohl man ja schon weiß, dass sie es geschafft hat, aber die Schilderungen sind einfach so gelungen!

Die Beweggründe der Eltern wurden teilweise angeschnitten und man merkt schon, dass sie stark religiös waren. Das ist ja leider auch im echten Leben kein Einzelfall und es ist absolut grausam und erschreckend, zu was Menschen im Stande sind. Für mich ist das Buch bisher definitiv kein leichter Tobak - auch im Hinblick auf die Folgen im Sinne von Traumata etc. (z.B. Lex sexuelle Vorliebe) aber ich würde unheimlich gerne weiter lesen, weil das Buch einfach total spannend und mitreißend ist. Ich möchte "fesselnd" hier nicht unbedingt verwenden, aber Tatsache ist: ich will gar nicht aufhören zu lesen! Lex ist unheimlich sympathisch und ich kann ihre Art total nachvollziehen - weswegen sie keine Briefe der Mutter lesen will, oder wieso sie diese nie besucht hat. Nun wäre es natürlich auch noch großartig, mehr von den anderen Geschwistern zu erfahren und selbstverständlich auch zu wissen, was denn letztendlich aus dem Haus wird.