Eine Familientragöde

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mayakoenigin Avatar

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Bei dem Buch „Girl A“ musste ich unwillkürlich an den Österreicher Fritzl denken, der jahrzehntelang seine Kinder missbraucht und im eigenen Haus gefangen hielt. In der Story „Girl A“ machen Geschwister grauenhafte Zustände in ihrem Elternhaus mit. Sie erleiden Verwahrlosung, Schmerz, Hunger, Angst. Entbehrungen und wachsen ohne Liebe der Eltern auf. Die Eltern, übersteigert religiös, halten die Kinder gefesselt, von Dritten, der Freiheit und Kindheit entfernt. Man lernt die Familie und die Geschwister kennen, die nach dem Tod des Vaters und der Inhaftierung der Mutter adoptiert werden. Die Protagonistin Alexandra Gracie ist 15 Jahre alt, als sie fliehen kann. Sie studiert und wird Anwältin. Eines Tages holt die Vergangenheit sie ein, als sie das Horrorhaus aus ihrer Kindheit erbt. Während des Lesens leide ich als Mutter mit den Kindern mit, die Geschichte macht mich betroffen, denn ich denke, dass die Story auch im wirklichen Leben hätte passieren können. Am Ende des Buches nimmt die Story eine Wendung, mit der man nicht rechnet. Der Schreibstil ist flüssig, die Geschichte ist spannend, man mag das Buch nicht aus der Hand legen. Die lebhafte Erzählung des Romans passiert sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit, aber man kommt als Leser gut mit, verliert nicht den roten Faden. Ich gebe eine klare Leseempfehlung ab und freue mich auf einen weiteren Roman von Abigail Dean.