Habe mir mehr erwartet

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rinoa Avatar

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Jahrelang waren Alexandra Gracie und ihre Geschwister als Kinder von den Eltern misshandelt und eingesperrt worden, bis ihr letztendlich die Flucht und somit die Befreiung gelang. Um sie zu schützen bekamen die Kinder für die Öffentlichkeit lediglich Buchstaben verpasst; Lex war das Girl A. Nun, nach dem Tod der Mutter im Gefängnis, wird Lex – die mittlerweile erwachsen ist – als Testamentsvollstreckerin eingesetzt.
Dadurch muss sie nicht nur zu ihren weit verstreuten Geschwistern Kontakt aufnehmen, sie wird auch selbst noch einmal mit den Geschehnissen, die sie längst überwunden glaubte, konfrontiert…

Die Geschichte wird aus Sicht von Alexandra auf mehreren Ebenen erzählt. Zum einen in der Gegenwart, nach dem Tod der Mutter, zum anderen in Rückblenden aus der Zeit nach ihrer Flucht und auch aus ihrer Kindheit, als alles begann.

Viele der schrecklichen Erlebnisse werden dabei eher nebenher und fast schon beiläufig erwähnt, was dem Ganzen allerdings nicht seinen Schrecken nimmt, sondern ihn eher noch verstärkt. Dabei ist „Girl A“ wirklich gut geschrieben, wenn auch die Zeitsprünge für mich den Lesefluss manchmal etwas abbremsten.

Was mir allerdings wirklich gefehlt hat, war ein gewisser Spannungsbogen. Stattdessen plätscherte die Lektüre so ein wenig vor sich hin und obwohl das, was die Kinder ertragen mussten, wirklich absolut furchtbar war, konnte mich die Erzählung nicht ganz erreichen oder berühren.

Die Spannung bzw. der Drang weiterzulesen lag eher darin, dass ich die ganze Zeit gewartet habe, dass noch irgendetwas passiert, bis auf einen kleinen Überraschungsmoment wurde ich diesbezüglich aber enttäuscht.

Meinen Geschmack hat „Girl A“ leider nicht ganz getroffen.