Heftig

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raschke64 Avatar

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Alexandra, genannt Lex, ist 15. Sie ist komplett unterernährt, völlig verdreckt und dem Tode nah, als sie auf einer Straße aufgefunden wird. Sie konnte aus dem Haus ihrer Familie fliehen. Dort war sie über längere Zeit zusammen mit ihren Geschwistern eingesperrt. Ihr Vater war in einer Art religiösen Wahn verfallen, die Mutter hat sich dem nicht widersetzt. Auch der ältere Bruder wollte nicht wirklich helfen. Nach der Flucht bringt sich der Vater um, die Mutter kommt ins Gefängnis und die überlebenden Kinder werden auf verschiedene Familien aufgeteilt und teilweise adoptiert.

Das Buch ist inhaltlich sehr heftig. Die Geschichte wird aus Sicht von Lex, in der Öffentlichkeit Girl A genannt, erzählt. Man erfährt, was nach ihrer Flucht passiert ist. Die Geschichte wird in verschiedenen Kapiteln erzählt, in denen es sich jeweils um ein bestimmtes Geschwisterteil handelt, alles in der Gegenwart und in Rückblenden. So erfährt man erst nach und nach, was wirklich passiert ist. Das ist gut gewählt, denn die Geschehnisse sind extrem aufwühlend und schwer verständlich. Normalerweise sind Eltern dazu da, ihre Kinder zu schützen und ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen. Doch diese Eltern sind einfach nur der Horror. Als Leser kann man auch verfolgen, wie schwer es für die überlebenden Kinder ist, später ein normales Leben zu führen. Eigentlich ist es fast unmöglich und jeder schleppt einen Riesenrucksack von Problemen aus der Kinder- und Jugendzeit mit sich herum. Es ist ein Buch, dass zwar gut lesbar ist, dass einen aber noch lange beschäftigt.