Horror einer Kindheit

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dicketilla Avatar

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Die Mutter war gestorben, und Alexandra holte ihre Habseligkeiten aus dem Gefängnis ab. Sie wurde als Testamentsvollstreckern von ihr benannt. Keinerlei Interesse die Beerdigung ihrer Mutter zu veranlassen. Zuletzt sahen sie sich, als sie als 15-jährige dem Haus des Grauens entkommen konnte, danach auch ihre Geschwister die Freiheit erhielten. Eine Freiheit, die ihnen jahrelang versagt blieb. Gefangen gehalten von einem fanatischen Gläubigen, der sich Vater nannte. Einer Mutter, die schweigend dem Tun ihres Mannes beipflichtete. Sieben Kinder hatte sie geboren, drei Mädels und 4 Jungs, Kinder, denen Selbstdisziplin anerzogen wurde, wie sie es auslegten.Nur die Hände waschen durften, ihre Essensportionen immer kleiner wurden, bis sie ganz ausfielen. Die Schule nicht mehr erlaubt war, der Vater sie selbst lehren wollte. Aus den Fesseltagen später Kettentage wurden. Nur ein Teil dessen, was die Kinder ertragen mussten, sei hier genannt.

"Wenn es um die Mahlzeiten in der Moor Woods Road geht, habe ich ein enzyklopädisches Gedächtnis, denn sie waren so kostbar, dass ich sie im Kopf abspeicherte, um sie erneut zu essen."

Alexander, inzwischen Anwältin, muss sich plötzlich wieder mit dem Horrorhaus, wie es die Presse einst nannte, auseinandersetzen. Alte Erinnerungen kommen qualvoll in Erinnerung. Sie möchte, dass aus dem Haus etwas Fröhliches wird, daher muss sie Kontakt zu ihren Geschwistern aufnehmen, ihr Einverständnis einholen. Geschwister, die in anderen Familie aufwuchsen, adoptiert wurden.

Das Buch ist in Kapitel geteilt, jedes Kapitel trägt den Namen eines Kindes, und wird durch die Augen von Alexandra, Lex genannt, erzählt. Die Autorin vermischt Gegenwart mit der Vergangenheit, was manchmal schwerfällt sich in der erzählten Zeitebene zurechtzufinden, die zum Ende der Geschichte noch mehr ineinanderfließen, meist nur durch einen Absatz getrennt. Man rutscht allmählich in die Geschichte hinein, dringt immer tiefer in diesen Sumpf der Kindesmisshandlung, kann dem nicht entkommen, da die Handlung sehr spannend aufgebaut ist. Man stets den Wunsch hegt, den Kindern würde irgendwie geholfen. Eine Geschichte, die unter die Haut geht, man sich fragt wie sowas möglich ist, was sich hinter manchen Wohnungen abspielt. Am Ende bleibt man fassungslos zurück.