Überlebt

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daffodil Avatar

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Alexandra Gracie soll als Testamentsvollstreckerin den Nachlass ihrer Mutter verwalten. Aber was für eine Aufgabe liegt da vor ihr? Wer war ihre Mutter? Es geht um etwas Geld und ein Haus plus Grundstück in Hollowfield. Eine Aufteilung zwischen Deborah Gracies Kindern wird verfügt. Der Tod der Mutter lässt Rückblicke zu. Zunächst erfährt man nur in Andeutungen die Historie einer katastrophalen Entwicklung.
Alexandra, in der Presse und in Gerichtsverfahren Girl A genannt, möchte die Zustimmung zu ihrem Plan, das ererbte Horrorhaus ihrer Kindheit zu einer Begegnungsstätte umzugestalten und sucht ihre Geschwister auf. Ethan, Gabriel, Noah, Daniel, Evie, Delilah.
Man lernt alle Kinder kennen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, genauso differenziert wird ihre Entwicklung geschildert. Jedes hat sein eigenes, grausames Schicksal, in der Gesamtheit unerträglich. Sie werden angekettet, hungern, Religiosität spielt eine Rolle. Harte Strafen, Verbot von Kontakten, von Bildung, von allem. Bevorzugung von Duckmäusertum. „Wir wollten euch beschützen.“, ist die ungeheuerliche Rechtfertigung durch die dem Vater absolut hörige Mutter. Wenn der Leser denkt, alle Grausamkeiten erfahren zu haben, kommt eine weitere brutale Enthüllung.
Abigail Dean wertet nicht, sie lässt das Grauen für sich sprechen. Diese Herrschsucht, Dominanz, Brutalität sind ungeheuerlich. Die irreparablen Schäden in der Psyche der Opfer ebenso. Solcherart körperliche und seelische Narben verblassen nie.
Sachlich beschrieben, umso bedrückender und emotional mitnehmend. Unfassbar, und doch möglich. Warum?
Verlegt von HarperCollins.