Vielschichtiger Blick auf eine grauenvolle Kindheitsgeschichte

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„Girl A“ der Autorin Abigail Dean ist kein klassischer Krimi oder Thriller, sondern eher ein Roman. Als ihre Mutter im Gefängnis stirbt wird die Protagonistin Lex als erwachsene Frau, ganz plötzlich auf ihre Geschichte zurückgeworfen. Sie und ihre Geschwister wurden jahrelang von ihren Eltern gequält und misshandelt, bis Lex im Alter von 15 Jahren endlich die Flucht gelang. Nach und nach werden in der Geschichte die traumatischen Jahre in Gefangenschaft, bis hin zum Aufbau des neuen Lebens der Geschwister angesprochen. Auch wenn es relativ wenig überraschende Wendungen gibt und man durch die Erzählerin schon weiß, dass sie am Ende überleben wird, kommt dennoch von Beginn an Spannung auf. Die Autorin schafft ein einmaliges und überaus authentisches Szenario und liefert darüber hinaus zahlreiche Gründe, warum Kindesmisshandlungen so lange unentdeckt bleiben können. Und so geht man als Leser*in am Ende des Buchs mit einem anderen Blick durchs Leben. „Girl A“ ist durch das Thema wirklich lesenswert, aber durch einige heftige geschilderte Situationen, ehrlich gesagt nicht die einfachste Lektüre. Der Schreibstil überraschte mich dafür positiv und ließ sich leicht lesen. Für das gesamte Werk vergebe ich gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!