Zwischendurch sehr spannend, aber kein Thriller

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anni121 Avatar

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"Girl A" von Abigail Dean hat mich vom Cover her gleich angesprochen und ich habe einen spannenden Thriller mit True Crime Elementen erwartet. Der Einstieg ins Buch hat mich auch noch sehr gut gefallen.
Aber leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, da bei "Girl A" das Augenmerk eher auf die Verarbeitung von Traumata lag und nicht auf dem Verbrechen und den Ursachen selbst.

Um den Nachlass ihrer verstorbenen Mutter zu regeln, muss Alexandra Gracie Kontakt zu ihren Geschwistern aufnehmen. Anhand der Geschwister wird aufgezeigt, wie unterschiedlich die einzelnen Personen diese verstörende Kindheit verarbeitet haben.

Die Schilderungen aus der Vergangenheit empfand ich als sehr gelungen, sie waren sehr düster und ein sehr bedrohlicher Unterton war bereits am Anfang schon spürbar. Diese Handlungen waren für mich auch wirklich sehr spannend.

Leider springt die Handlung immer wieder von der Vergangenheit in die Gegenwart hin und her. Dies erfolgt über einen Absatz, war aber meistens so abrupt, dass ich in den ersten Sätzen erstmal den Überblick verloren habe und mich neu orientieren musste.

Die Gegenwart plätscherte für mich eher vor sich hin und ich wusste auch nicht so richtig, wo es eigentlich hingehen soll. Hier fehlte mir der rote Faden.
Auch waren die Begegnungen von Alexandra mit ihren Geschwistern für mich oftmals sehr konfus, hinterließen sie doch mehr Fragen, als das sie mir Antworten geliefert hätten.

Eine richtige Erklärung warum die Eltern ihren Kindern so etwas antun, blieb leider aus. Hier hätte ich mir doch mehr Hintergrundinformationen gewünscht, um die ganze Geschichte besser nachvollziehen zu können.

Dieses Buch hinterlässt bei mir gemischte Gefühle, denn so ganz konnte es mich nicht von sich überzeugen. Obwohl es zwischendurch wirklich sehr spannenden Momente gab. Aber dieser sprunghafte Wechsel zwischen den Zeiten und die doch sehr langatmige Gegenwart machten mir das Buch etwas zäh.