Einfühlsame Teeniegeschichte

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carowbr Avatar

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Coley zieht nach dem Verlust ihrer Mutter zu ihrem Vater, den sie kaum kennt. Neu in der Stadt verliebt sie sich in das beliebte Mädchen Sonya, die aber nicht zu ihren Gefühlen für sie stehen kann.
Der Schreibstil ist eingängig, man kommt schnell in die Geschichte rein und kann sich in die Protagonistin einfühlen, da ihre Gefühlswelt als junges Mädchen nachvollziehbar und treffend beschrieben wird. Sie empfindet sehr intensiv, kann aber auch gut reflektieren und sich und andere hinterfragen und durchschauen. Coley empfand ich dadurch beim lesen als sympathisch und man fiebert mit ihr mit. Neben der Ich-Erzählerin wird auch Sonya’s Perspektive durch ihre Online-Tagebucheinträge eingebaut, was sie zugänglicher macht und wodurch man ihre Handlungen und Gefühle besser verstehen kann. Die (queere) Liebesgeschichte hat einen stimmigen Aufbau und viele Komponenten wie Coming-Out, zu sich selbst stehen, erste Erfahrungen, wie geht der Freundeskreis oder die Eltern damit um und es werden ganz unterschiedliche Blickwinkel und Herangehensweisen eingebaut.
Insgesamt hat es mir wirklich gut gefallen, da es spannend und unterhaltsam war, das Gefühl von Sommer und Teeniejahren erweckt hat und einen einfühlsamen Einblick in die Gedankenwelt eines jungen Mädchens gegeben hat, welche geprägt ist von Trauer und deren Verarbeitung und die nun herausfinden möchte, was das Leben für sie bereithält.
Kritisch anzumerken ist der übermäßige Drogenkonsum, der bei jeder Gelegenheit in Form von Alkohol oder Gras zelebriert wird.