"Girls like Girls like Boys"

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stina23 Avatar

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Coley ist 17 Jahre alt und muss mit einem harten Schicksalsschlag und dessen Auswirkungen zurechtkommen. Der Tod ihrer Mutter und der Umzug zu ihrem ihr unbekannten Vater in eine ihr unbekannte Stadt würden eigentlich für die Teenagerin schon ausreichend tragisch sein, aber da verliebt sie sich auch noch Hals über Kopf.
Teenage-Drama vom Feinsten bietet die Musikerin und Autorin Hayley Kiyoko in ihrem Erstlingswerk an. Sie ist dabei einen ungewöhnlichen Weg gegangen. Zuerst entstand das Lied „Girls like Girls“, dann das Musikvideo und danach der Roman (ich hoffe, ich habe das so richtig verstanden). Ich habe mir, als ich das Buch ungefähr zur Hälfte gelesen hatte, das Video angeschaut. Darin steckt alles, was im Buch, natürlich ausführlicher beschrieben, vorkommt. Eigentlich ein Spoiler, obwohl für mich nicht der Ausgang der Geschichte die Essenz des Buches ist, sondern vielmehr die Beschreibung der Gefühlswelt der amerikanischen Teenager. Dies ist der Autorin an vielen Stellen gut gelungen, an manchen hätte es noch mehr Tiefe gebraucht. Die anfangs sehr komplizierte Beziehung zu ihrem Vater verändert sich für mich zu schnell und mit zu wenig Aufmüpfigkeit zu einer harmonischen. Das erinnerte mich an so manche US-Teenie-Serie. Zum größten Teil ist das Leben der Teens sehr realitätsnah dargestellt. Hayley Kiyoko hat da sehr gut beobachtet beziehungsweise hat sie ihre eigenen Jugenderlebnisse gut in der Geschichte verarbeitet.
Ganz nachvollziehen konnte ich die unbändige Anziehung, die Sonya auf Coley ausübt nicht. Klar, sich das erste Mal zu verlieben, ist das Größte. Aber, nachdem was Sonya an Gemeinheiten aufbringt, kann doch nicht alles gut sein, nur weil sich sich über ihre sexuelle Orientierung klar wird und zu ihrer Freundin steht. Nun ja, es ist eine Liebesgeschichte.
Mein Fazit: leichte Lektüre, dramatische Teenie-Lovestory; lässt sich gut lesen (nur das Wort „Girl“ wird überstrapaziert), kein Muss aber ein angenehmes Kann.