Wichtiges Buch mit Luft nach oben

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Worum geht’s?
Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter muss Coley zu ihrem Vater nach Oregon ziehen. Als wäre das nicht schon schlimm genug, verliebt sie sich dort ausgerechnet in Sonya – die allerdings weder zu ihren Gefühlen, noch zu Coley stehen kann. Für Coley bricht erneut eine Welt zusammen, und sie nimmt sich fest vor, sich nicht noch einmal das Herz brechen zu lassen.


Meine Meinung:
Bei diesem Buch haben eigentlich gleich mehrere Faktoren zusammengespielt, um mich wirklich neugierig auf die Geschichte zu machen. Die Umsetzung war zwar nicht ganz so überzeugend wie ich es mir gewünscht hätte, damit kann ich aber durchaus ganz gut leben.

Die Autorin kannte ich bisher nur als Sängerin, und da ich sie wirklich gerne mag, musste dieses Buch natürlich bei mir einziehen. Der Schreibstil hat mir dabei sehr gut gefallen, man kam locker und leicht durch die Geschichte und ich hatte beim Lesen nicht das Bedürfnis, das Buch gleich wieder in die Ecke zu legen.

Bei den Figuren habe ich mich dann mit der Umsetzung und dem in meinen Augen eher geringen Tiefgang ein wenig schwer getan, was ich wirklich schade fand. Gerade im Bereich der LGBTQIA+ Literatur habe ich häufig den Eindruck, dass gehypte Bücher tendenziell häufiger männliche Protagonisten als weibliche haben, weshalb gerade hier die Repräsentation besonders wichtig wäre. Mit dem Klischee der sich unglaublich schnell entwickelnden Beziehung habe ich mich allerdings sehr schwer getan, da Szenarien, in denen aus Liebe auf den ersten Blick direkt eine Beziehung wird, in meinen Augen einfach nicht besonders authentisch sind.

Für Protagonistin Coley fand ich das besonders schade, da ich sie als Figur wirklich gerne mochte und mich ihre Entwicklung bis zum Schluss interessiert hat. Mit Sonya dagegen konnte ich nicht so besonders viel anfangen, da ich bei ihr leider das Gefühl hatte, dass ihre innere Zerrissenheit nicht wirklich greifbar war und es mir außerdem so vorkam, als wäre ihre Figur in der Geschichte dafür da gewesen, Trauma und Stress kaum ertragen zu können und durch ihr Verhalten daher fast schon zu einer Art Antagonist zu werden. Für Coley hätte ich mir nämlich tatsächlich eine andere Loveinterest gewünscht,


Fazit:
Auch wenn die Grundidee dieses Buches wichtig war, hat mich die Umsetzung leider nicht gänzlich überzeugen können. Protagonistin Coley hat mir zwar grundsätzlich gefallen, das Handlungsgerüst um sie herum hätte aber durchaus etwas weniger Klischee und dafür mehr Tiefgang und solide Konstruktion vertragen können.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.