Magisch & geheimnisvoll
In der Leseprobe wird Emberlyn als gefesselte, verzauberte Tänzerin eingeführt – buchstäblich eine Marionette, deren Bewegungen von Malcolm gesteuert werden. Die Magie wirkt gleichermaßen fesselnd und verstörend: Die Tänzerinnen sind entrückt, kalt, fremdgesteuert – ihr Tanz ist keine Freiheit, sondern Gefangenschaft. Besonders eindrücklich ist der Moment, wenn Emberlyns einziger Trost in den wenigen Augenblicken liegt, in denen sie mit dem geheimnisvollen Schattenjungen tanzt – zart, hoffnungsvoll, seltsam tröstlich. Die Sprache ist bildgewaltig: von aschblonden Spiegelräumen bis zu glitzernden Kostümen, die Funken des Lebens in eine inszenierte Perfektion übertragen. Doch hinter der Glanzeul sind Abgründe spürbar: Verlust, Scham, Verzweiflung. Die Spannung zwischen der Fassade der Marionetten und der inneren Rage, die nach Freiheit verlangt, ist greifbar. Eine düstere Romantasy, die Nostalgie für den Tanz heraufbeschwört, zugleich aber einen erschütternden Preis für Schönheit und Kontrolle zeigt.