Düster

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drachenzahn Avatar

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„Girls of Dark Divine“ hat mich von der Idee sehr angesprochen: Tänzerinnen, die durch einen Fluch zu Marionetten wurden. Allerdings ist mir die Umsetzung für meinen Geschmack zu düster und deprimierend geworden.

Das Buch ist von einer melancholischen, finsteren Stimmung durchzogen. Die Protagonistin Emberlyn kann sich kaum noch an ihr Leben erinnern, bevor sie von Malcolm Manrow zu einer bloßen Puppe reduziert wurde. Es gibt kein Entkommen, keine Möglichkeit, sich seinen Befehlen zu widersetzen. Doch da stirbt plötzlich eine zweite Marionette an einer seltsamen Krankheit und es wird klar, dass weitere folgen könnten.

Die Tänzerinnen hassen und verabscheuen ihr Leben als lebende Marionetten. Sie halten jedoch zusammen und versuchen, sich gegenseitig eine emotionale Stütze zu sein. Inzwischen sind sie aber alle so demoralisiert, dass jeder Gedanke von Freiheit und Hoffnung eher für Missstimmung sorgt. Emberlyn lässt die Idee jedoch nicht los. Die zarte Romanze zwischen ihr und dem Schatten, mit dem sie auf der Bühne tanzt, ist ebenfalls so durchtränkt von Hoffnungslosigkeit, dass zumindest für mich keine romantische Stimmung aufkommt. Auch die Auflösung am Ende konnte mich nicht wirklich überzeugen.

„Girls of Dark Divine“ ist atmosphärisch dicht und hat einige originelle Ideen, doch die konsequent düstere Grundstimmung, der Mangel an Hoffnung und die bedrückende Perspektivlosigkeit machen es zu einer Lektüre, die vielleicht nicht jeder genießen kann. Wer sich aber von melancholischen Stoffen nicht abschrecken lässt, findet hier durchaus ein ungewöhnliches Buch. Für mich jedoch war es einfach zu deprimierend, und ich war froh, als ich mich anderen Themen widmen konnte.