Düsteres, atmosphärisches Fantasy-Debüt

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Emberlyn ist Tänzerin aus Leidenschaft. Doch seitdem sie zu Malcolm Manrow’s Marvellous Marionettes gehört, ist das Tanzen ein Fluch. Wortwörtlich, denn die Tänzerinnen der Gruppe werden wie Marionetten vom Manager gesteuert und verlieren durch einen bösartigen Fluch die Kontrolle über ihren eigenen Körper. Emberlyn träumt schon lange davon abzuhauen und als das Ensemble eine Reise antritt, könnte sich endlich die langersehnte Chance für eine Flucht bieten.

Das Buch ist sehr düster und atmosphärisch. Ich liebe Geschichten, in denen es ums Tanzen geht, aber hier ist die Liebe und Leidenschaft zum Tanzen schon lange verloren. Nur zwischendurch blitzen diese alten Gefühle bei der Protagonistin hervor.

Emberlyn ist eine vielschichtige Protagonistin. Sie will die Kontrolle zurück und ist voller Wut und Verzweiflung. Diese Gefühle kommen beim Lesen gut rüber und erschaffen eine eher traurige Stimmung.

Bei den Fantasyelementen bleibt am Ende leider einiges offen. Da hätte ich mir mehr Details und Hintergrundwissen gewünscht. Die Handlung kann nicht mit spannenden Wendungen aufwarten und fühlt sich an mehreren Stellen etwas in die Länge gezogen an.

Sehr spannend finde ich, dass es in der deutschen Ausgabe ein alternatives Ende gibt. Besonders beeindruckt hat mich dabei, wie ein paar unterschiedliche Sätze ganz andere Stimmungen und Gefühle hervorrufen können.

Ein düsteres, atmosphärisches Fantasy-Debüt, das etwas langatmig ist, aber mit seiner kreativen Idee überzeugt.