Düsteres Gothic-Märchen
"Girls of Dark Divine" ist ein Buch, das vom Cover, Titel und Klappentext zunächst fast wie klassische Dark Romance wirkt – zum Glück ist es das, wie schon die Leseprobe verrät, nicht.
Die Dynamiken im Hinblick auf Narzissmus, Manipulation und Gaslighting sind realitätsnah dargestellt. Besonders die Angst, sich gegen einen mächtigen Manipulator zu wehren, sowie das langsame Aufbegehren wirken glaubhaft. Der Fokus liegt hier jedoch stark auf dem Thema Manipulation und dessen Auswirkungen – weniger auf der Charaktertiefe, die ich etwas vermisst habe.
Die Grundidee ist originell. Einen Puppenspieler als Figur kenne ich ansonsten nur aus der Serie Heroes, doch dort funktioniert die Dynamik ganz anders. Hier entsteht ein schauriges Gothic-Märchen, das man sich gut als Inspiration für einen Tim-Burton-Stop-Motion-Film im Stil von Corpse Bride vorstellen könnte.
Der Erzählstil ist langsam und detailreich. An manchen Stellen erzeugt das einen besonderen Zauber, an anderen wiederum wirkt es zu langatmig oder im Kontrast dazu plötzlich sprunghaft, wenn die Handlung abrupt Fahrt aufnimmt.
Fans von fantasievoller Gothic-Romance sollten hier unbedingt einmal hineinschauen. Die Idee hat mir sehr gefallen, der Schreibstil wirkte auf die Länge jedoch manchmal ermüdend.
Ein besonderes Thema ist das alternative Ende: Diese Entscheidung wurde offenbar vom Verlag forciert. Ich kann nachvollziehen, dass die Autorin dem zugestimmt hat – schließlich möchte man sein Buch in möglichst vielen Ländern veröffentlicht sehen. Dennoch wäre ich für das Original-Ende gewesen, da dies die eigentliche Intention widerspiegelt. Besser hätte ich es gefunden, wenn man das ursprüngliche Ende als Standard gelassen und das vom Verlag gewünschte als Alternative ausgewiesen hätte. So aber wirkt es, als sei die eigentliche Fassung nur ein Zusatz, obwohl gerade sie den ursprünglichen Kern der Geschichte bildet. Das nachträglich veränderte Ende verfälscht die Wirkung leider.
Dieser Punkt fließt allerdings nicht in meine Sterne-Bewertung ein, da er nur die deutsche Ausgabe betrifft. Damit käme ich auf 3,5 Sterne.
Auch wenn ich insgesamt mit gemischten Gefühlen zurückbleibe, würde ich weitere Bücher von E.V. Woods lesen. Sie bringt frischen Wind in den aktuellen Buchmarkt. Besonders, weil Gothic Romance – im Gegensatz zu gewaltverherrlichender Dark Romance – derzeit kaum vertreten ist. Würde mich freuen davon mehr zu lesen. Bitte nur weniger langatmig.
Die Dynamiken im Hinblick auf Narzissmus, Manipulation und Gaslighting sind realitätsnah dargestellt. Besonders die Angst, sich gegen einen mächtigen Manipulator zu wehren, sowie das langsame Aufbegehren wirken glaubhaft. Der Fokus liegt hier jedoch stark auf dem Thema Manipulation und dessen Auswirkungen – weniger auf der Charaktertiefe, die ich etwas vermisst habe.
Die Grundidee ist originell. Einen Puppenspieler als Figur kenne ich ansonsten nur aus der Serie Heroes, doch dort funktioniert die Dynamik ganz anders. Hier entsteht ein schauriges Gothic-Märchen, das man sich gut als Inspiration für einen Tim-Burton-Stop-Motion-Film im Stil von Corpse Bride vorstellen könnte.
Der Erzählstil ist langsam und detailreich. An manchen Stellen erzeugt das einen besonderen Zauber, an anderen wiederum wirkt es zu langatmig oder im Kontrast dazu plötzlich sprunghaft, wenn die Handlung abrupt Fahrt aufnimmt.
Fans von fantasievoller Gothic-Romance sollten hier unbedingt einmal hineinschauen. Die Idee hat mir sehr gefallen, der Schreibstil wirkte auf die Länge jedoch manchmal ermüdend.
Ein besonderes Thema ist das alternative Ende: Diese Entscheidung wurde offenbar vom Verlag forciert. Ich kann nachvollziehen, dass die Autorin dem zugestimmt hat – schließlich möchte man sein Buch in möglichst vielen Ländern veröffentlicht sehen. Dennoch wäre ich für das Original-Ende gewesen, da dies die eigentliche Intention widerspiegelt. Besser hätte ich es gefunden, wenn man das ursprüngliche Ende als Standard gelassen und das vom Verlag gewünschte als Alternative ausgewiesen hätte. So aber wirkt es, als sei die eigentliche Fassung nur ein Zusatz, obwohl gerade sie den ursprünglichen Kern der Geschichte bildet. Das nachträglich veränderte Ende verfälscht die Wirkung leider.
Dieser Punkt fließt allerdings nicht in meine Sterne-Bewertung ein, da er nur die deutsche Ausgabe betrifft. Damit käme ich auf 3,5 Sterne.
Auch wenn ich insgesamt mit gemischten Gefühlen zurückbleibe, würde ich weitere Bücher von E.V. Woods lesen. Sie bringt frischen Wind in den aktuellen Buchmarkt. Besonders, weil Gothic Romance – im Gegensatz zu gewaltverherrlichender Dark Romance – derzeit kaum vertreten ist. Würde mich freuen davon mehr zu lesen. Bitte nur weniger langatmig.