Eine ganz bewegende Reise
Inhalt (spoilerfrei): "Girls" erzählt die bewegende Geschichte der Schwestern Matilda und Nora, die mit den traumatischen Erlebnissen ihrer Kindheit unter einer psychisch labilen Mutter kämpfen. Auf einem spontanen Roadtrip durch Amerika, die Matilda, Nora und Matildas Tochter Beanie gemeinsam unternehmen, setzen sich die beiden Schwestern mit den ungelösten Konflikten aus ihrer Kindheit auseinander, begegnen den Menschen, die einst einen bedeutenden Platz in ihrem Leben hatten, und reflektieren über die Entscheidungen, die sie geprägt haben.
Erzählstil: die Geschichte wird aus Matildas Perspektive erzählt und wechselt immer wieder zu Auszügen aus der Biografie von Ingrid Olssen, der Mutter der beiden, wodurch das Bild von Familie und Schmerz noch facettenreicher wird. Der Wechsel zwischen Matildas Perspektive und den Biografie-Ausschnitten sorgt für eine interessante Struktur und fügt zusätzliche Tiefen hinzu. Durch die langsame Erzählweise und den Fokus auf Details bleibt notwendiger Raum für die Emotionen und Entwicklung der Charaktere, wodurch die Geschichte sehr authentisch wirkt.
Figuren: die "Girls" (ursprünglich Matilda und Nora, gegen Ende aber synonym für Nora und Beanie) sind unglaublich lebendig und vielschichtig. Matilda ist von Schuldgefühlen geplagt und kämpft für ihre Tochter sowie für eine bessere Zukunft, während Nora in ihren künstlerischen Ambitionen und ihren Selbstzweifeln gefangen ist. Die Entwicklung ihrer Beziehung, das Wiedersehen und die Möglichkeit des Abschließens mit der Vergangenheit, wird mit großer Sensibilität und Tiefe dargestellt. Auch Beanie, Matildas Tochter, fügt der Geschichte eine wunderbare Dimension hinzu, als intelligente und reflektierte junge Frau, die mit den schmerzhaften Erlebnissen ihrer Mutter und Tante auf eine sehr erwachsene Weise umgeht. Auch Ingrid Olssen ist nicht eindimensional dargestellt: neben ihren Eskapaden wird sie manchmal als liebende Mutter dargestellt, die keine einfache Dichotomie zulässt und sie somit als Charakter komplex und überaus glaubhaft wirkt.
Symbole und Motive: das Symbol der "Girls" zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Es bezieht sich nicht nur auf die Schwestern, sondern auch auf die Nachwirkungen ihrer Kindheit und die Art und Weise, wie sie sich als Erwachsene verstehen. Weitere starke Symbole sind Kunst und Selbstzerstörung, die Nora auf ihrem künstlerischen Weg begleiten, sowie die Reise der Schwestern in die USA, die eine Art finale Auseinandersetzung mit der Vergangenheit darstellt. Diese Reise ist metaphorisch für die Heilung, die die Schwestern auf ihrem Weg gemeinsam finden.
Fazit: "Girls" ist ein tief bewegendes und meisterhaft geschriebenes Buch, das auf berührende Weise die Komplexität von Familienbeziehungen und den Schmerz der Kindheit thematisiert. Die Figuren sind lebendig und authentisch, die Erzählweise sensibel und packend. Kirsty Capes gelingt mit diesem Werk eine eindrucksvolle und unvergessliche Geschichte, die sowohl tragisch als auch hoffnungsvoll ist. Für mich ein absolutes Highlight des Jahres!
Erzählstil: die Geschichte wird aus Matildas Perspektive erzählt und wechselt immer wieder zu Auszügen aus der Biografie von Ingrid Olssen, der Mutter der beiden, wodurch das Bild von Familie und Schmerz noch facettenreicher wird. Der Wechsel zwischen Matildas Perspektive und den Biografie-Ausschnitten sorgt für eine interessante Struktur und fügt zusätzliche Tiefen hinzu. Durch die langsame Erzählweise und den Fokus auf Details bleibt notwendiger Raum für die Emotionen und Entwicklung der Charaktere, wodurch die Geschichte sehr authentisch wirkt.
Figuren: die "Girls" (ursprünglich Matilda und Nora, gegen Ende aber synonym für Nora und Beanie) sind unglaublich lebendig und vielschichtig. Matilda ist von Schuldgefühlen geplagt und kämpft für ihre Tochter sowie für eine bessere Zukunft, während Nora in ihren künstlerischen Ambitionen und ihren Selbstzweifeln gefangen ist. Die Entwicklung ihrer Beziehung, das Wiedersehen und die Möglichkeit des Abschließens mit der Vergangenheit, wird mit großer Sensibilität und Tiefe dargestellt. Auch Beanie, Matildas Tochter, fügt der Geschichte eine wunderbare Dimension hinzu, als intelligente und reflektierte junge Frau, die mit den schmerzhaften Erlebnissen ihrer Mutter und Tante auf eine sehr erwachsene Weise umgeht. Auch Ingrid Olssen ist nicht eindimensional dargestellt: neben ihren Eskapaden wird sie manchmal als liebende Mutter dargestellt, die keine einfache Dichotomie zulässt und sie somit als Charakter komplex und überaus glaubhaft wirkt.
Symbole und Motive: das Symbol der "Girls" zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Es bezieht sich nicht nur auf die Schwestern, sondern auch auf die Nachwirkungen ihrer Kindheit und die Art und Weise, wie sie sich als Erwachsene verstehen. Weitere starke Symbole sind Kunst und Selbstzerstörung, die Nora auf ihrem künstlerischen Weg begleiten, sowie die Reise der Schwestern in die USA, die eine Art finale Auseinandersetzung mit der Vergangenheit darstellt. Diese Reise ist metaphorisch für die Heilung, die die Schwestern auf ihrem Weg gemeinsam finden.
Fazit: "Girls" ist ein tief bewegendes und meisterhaft geschriebenes Buch, das auf berührende Weise die Komplexität von Familienbeziehungen und den Schmerz der Kindheit thematisiert. Die Figuren sind lebendig und authentisch, die Erzählweise sensibel und packend. Kirsty Capes gelingt mit diesem Werk eine eindrucksvolle und unvergessliche Geschichte, die sowohl tragisch als auch hoffnungsvoll ist. Für mich ein absolutes Highlight des Jahres!