Kein Wohlfühlroman

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echo_13 Avatar

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Auch wenn das Cover einen eher leichte Lektüre verspricht, hat es die Geschichte ganz schön in sich
CW: Drogenkonsum, selbstverletzendes Verhalten und Suizid

Wir begleiten in dem Roman Matilde (genannt Mattie), Mutter eines Teenagers, Schwester und Tochter der weltberühmten Künstlerin Ingrid Olssen. Geprägt von einer unstabilen Kindheit mit einer süchtigen Mutter, müssen die beiden Schwester Mattie und Nora nach deren Tod mit ihren eigenen Dämonen kämpfen. Nach Noras zweiten Selbstmordversuch beschließen die Schwestern die letzten Wünsche ihrer Mutter zu erfüllen: Ihre Asche in den Grand Canyon zu verstreuen und ihre Werke zu verbrennen, damit diese nie wieder ausgestellt werden können. Also machen sich die beiden Schwestern und Mattie Tochter Beanie auf in die USA und lernen viel über einander und sich selbst.

Ich mochte das Buch sehr, obwohl es sehr viel düsterer war, als das Cover vermuten ließ. Zum einen erfahren wir in Rückblenden und durch Interviews mehr über Ingrid und die traumatische Kindheit der beiden Schwestern. Zum anderen setzt sich das Buch viel mit Noras Suizidversuchen und dem Wunsch nach Sterben auseinander.

An einigen Stellen fand ich das Buch etwas Übertrieben, es schweifte stark in die Richtung von plumpen Comedy Filmen ab (bspw. als die Asche der Mutter durch eine Verwechslung in einem anderen Van landet und eine Verfolgungsjagd beginnt). Aber ich war tief bewegt von den Schilderungen über Nora und ihrer Gefühlswelt, bzw. eben diesen Mangel daran.